Zusammenfassung
Eine Auswertung der Gerichts-Schlichtungskammern und Versicherungsgutachten 1991 ergab
319 urologische Schadensfälle, an denen Läsionen von Niere und Ureter mit 4 (1,3 %)
und der Ureter mit 24 (7,5 %) beteiligt waren. In der eigenen Gutachtensammlung waren
seit 1978 bei 4 Fällen eine Ureterverletzung durch eine Zeiss-Schlinge Haftungsgegenstand;
dreimal waren eine Nephrektomie, einmal eine End-zu-End-Anastomose notwendig. Die
zivilrechtliche Klage wurde einmal zurückgewiesen, einmal in zweiter Instanz abgewiesen,
zweimal wurde Schadenersatz (25 000 DM bzw. 30 000 DM gewährt). Ein Aufklärungsfehler
wurde nicht festgestellt. Urologisch wäre je einmal die Nephrektomie bzw. eine Urosepsis
bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie der Ureterläsion weniger wahrscheinlich gewesen.
Gerichtlich wurde ebenfalls genau dies im Sinne einer Schadensbegrenzung bei Komplikationen
hervorgehoben.
Abstract
The evaluation of 319 urological liability files in 1991 yielded 4 renoureteric (1.3
%) and 24 ureteric lesions (7.5 %). Within 15 years we were required to present an
expert opinion in 4 cases of ureteral injury during Zeiss loop stone extraction which
resulted in a nephrectomy in 3 patients and an end-to-end anastomosis. All 4 cases
went to court. One case was withdrawn before the trial began, in one case the verdict
led to the denial of a liability situation in the second trial; in two cases the patient
was awarded 25,000 DM and 30,000 DM, respectively. Informed consent was available
in all 4 cases, however, the court arrived at the conclusion that the containment
of the damage is essential and based upon early recognition and proper management.
Key words
Ureteral injury - Stone loop - Liability