Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V113
DOI: 10.1055/s-2008-1058039

Laserinterferometrische Messungen akkommodativer Positionsänderungen von Optic-Shift Linsen am Beispiel der 1CU

D Uthoff 1, D Holland 1, D Hepper 1, A Gulati 1, L Koch 2, W Haigis 3
  • 1Augenklinik Bellevue, Kiel
  • 2University of Applied sciences, Jena
  • 3Universitäts-Augenklinik Würzburg

Fragestellung: Vergleich der Optik-Shift-Bewegung, der akkommodativen IOL 1CU, nach optischen und pharmakologischen Stimulus sowie mit Standard IOL. Methodik: Mittels dem AC Master der Firma Zeiss wurde die Positionsänderung der IOL und somit des dadurch möglichen akkommodativen Effektes laserinterferometrisch ermittelt. Die Akkomodation wurde mittels Nahstimulus bzw. pharmakologisch mittels Pilocarpin 2% angeregt. Untersucht wurden 15 Augen mit einer 1CU (HumanOptics, Deutschland) Als Kontrolllinsen dienten 5 Augen mit einer Standardacryl- bzw. PMMA-Linse (HumanOptics, Deutschland). Ergebnisse: Unter optischem Stimulus zeigte die 1CU eine anteriore Verlagerung von 5 +/–14µm und die PMMA Linse 3+/–4µm. Die Standard-Acryllinse bewegte sich nach posterior um 46 +/–18µm. Nach pharmakologischem Stimulus zeigte die 1CU eine anteriore Verlagerung von 93 +/–162µm und die PMMA Linse 81 +/–32µm. Die Standard-Acryllinse bewegte sich nach posterior um 165 +/–93µm. Mit dieser Methode ließ sich ein maximaler Akkommodationseffekt von maximal 0.5 dpt nachweisen. Dieses Ergebnis korrespondiert mit den durchschnittlich relativ geringen subjektiven Akkommodationserfolgen der 1CU in anderen Studien. Schlussfolgerungen: Die 1CU zeigte einen geringen akkommodativen Effekt (0,5 dpt), der klinisch nicht relevant ist. Der Pharmakologisch induzierte Optik-Shift unterscheidet sich erheblich von dem optisch induzierten.