Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V98
DOI: 10.1055/s-2008-1058024

Ist die 23 G Vitrektomie kombiniert mit Phakoemulsifikation der Linse in Clear Cornea Technik nebenwirkungsärmer als die klassische Vitrektomie?

WF Schrader 1, S Unger 1
  • 1Universitätsaugenklinik Würzburg

Fragestellung: Die 23 G Pars-plana-Vitrektomie (PPV) scheint sich in Deutschland als neuer Standard zu etablieren. Gleichzeitig nahmen in den letzten Jahren auch die mit einer Kataraktoperation kombinierten Vitrektomien zu. Wir fragten uns, welche Vorteile die 23G PPV bei den kombinierten Eingriffen gegenüber der konventionellen PPV bieten könnte. Patienten und Methode: Jeweils 80 konsekutive PPV ohne Kataraktoperation wurden mit 50 konsekutiven PPV mit ähnlichem Indikationsspektrum hinsichtlich der Operationsdauer und der Komplikationsmuster verglichen. Ergebnisse: Die Op-Zeit der 23G PPV war mit durchschnittlich 19,5 Minuten kürzer als bei konventioneller PPV. Eine mit der PPV durchgeführte Kataraktoperation verlängerte die OP-Zeit um durchschnittlich 12 Minuten. Nach 23G PPV trat häufiger eine kurzfristige postoperative Hypotonie auf, aber deutlich seltener Fibrinreaktionen oder postoperative Druckentgleisungen auf als nach klassischer PPV. Die 23G operierten Augen, sowohl in Kombination mit als auch ohne Kataraktoperation, erholten sich rascher, sodass sie früher entlassen wurden. Schlussfolgerungen: Die 23G PPV stellt bei mit Kataraktoperation kombinierten Eingriffen kein Hindernis dar. Vielmehr gelingt die postoperative Rehabilitierung schneller und die neue Technik ist nebenwirkungsärmer als die konventionelle Technik.