Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - KV58
DOI: 10.1055/s-2008-1057983

Erste klinische Erfahrungen mit dem AMARIS, einem 500Hz Excimer-Laser

S Schmickler 1
  • 1Ahaus

Marktanalysen im Bereich der refraktiven Chirurgie weisen auf, dass in Deutschland der Markt mit Excimer-Lasers längst gesättigt ist. Excimer-Laser stellen eine erhebliche Investition dar. Umso mehr fragt man sich, wieso die Industrie weiter an Excimer-Lasern forscht und was neue Excimer-Laser noch verbessern können.

Wir hatten in Ahaus die Möglichkeit, ab November den AMARIS, den Nachfolger des ESIRIS klinisch anzuwenden. Unser erklärtes Ziel war die Überprüfung der Möglichkeit, ob es überhaupt noch Verbesserungen gegenüber dem bisherigen Stand der Technik (unserem ESIRIS) gibt.

Der AMARIS Excimer-Laser ist ein Excimer-Laser der neuesten Generation. Er arbeitet mit 500Hz, einer automatisch angepassten 2-stufigen Fluence (=Energiedichte) und einem mit 1050Hz schnellen 5-D Eyetracker mit statischer und dynamischer Pupillenerkennung. Über die lateralen Augenbewegungen (=1.+2. Dimension) hinaus kompensieren die 5-Dimensionen des Trackers auch die Augen-Verrollungen (sprich die Verkippung=3.+4. Dimension) und die Cylcotorsion (=5. Dimension) des Auges. Aufgrund der 500 Hz und der automatisch angepassten Dual-Fluence beträgt die Behandlungszeit nur ca. 1/3 der Zeit, die für dieselbe Korrektur mit dem ESIRIS benötigt worden wäre und liegt somit bei unter 2,5 Sekunden pro Dioptrie. Dieses bringt Vorteile in puncto Sicherheit bei aufgeregten Patienten, für die sich die Operationszeit somit deutlich verkürzt. Ferner führt das Zusammenspiel mit der verkürzten Operationszeit zu sehr klaren Hornhäuten, was sich in einer hervorragenden Sehschärfe bereits 1 Stunde nach der Operation äußert. Inwiefern die eindrucksvolle statische und dynamische Pupillenerkennung die Operationsergebnisse noch weiter verbessert, muss nach Auswertung eines größeren Patientengutes nach einer längeren Nachbeobachtungszeit, evaluiert werden. Darüberhinaus erleichtern für den Operateur zwei konvexe Licht-Halbkreise die Fokussierung. Das Mikroskop lässt sich beinah stufenlos in der Vergrößerung verändern. Während der Behandlung sorgt eine Absaugung für die Reinhaltung des Flapbettes.

Für den Patienten ist neben der verkürzten Behandlungszeit die Tatsache komfortabel, dass der Laserarm erst über den Patienten bewegt wird, wenn dieser liegt. Somit kann sich der Patienten beim Legen als auch späterem Aufstehen nicht den Kopf stoßen und sich ganz bequem platzieren. Der Patienten fixiert einen grünen Strahl, den alle Patienten, auch die hoch myopen, deutlich erkennen konnten.

Wir haben die Patientendaten (reine Myopie, Myopie und Hyperopie mit Astigmatismus, reiner Astigmatismus) ohne eine Veränderung des AMARIS Nomogramms eingegeben und in allen Fällen im Rahmen der LASIK mit dem AMARIS eine „Punktlandung“ gemacht.

In unseren Augen gehört der AMARIS zu den high-end Lasern der neuesten Generation. Was neben seiner Zielgenauigkeit am meisten besticht, ist seine Schnelligkeit mit der Transparenz der Hornhaut auch in höheren Bereichen. Hiermit werden der Patientenkomfort und die Zufriedenheit (Wow-Effekt 1 Stunde nach Operation) nochmals erheblich gesteigert.