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DOI: 10.1055/s-2008-1057980
Sekundärstrahlung bei refraktiver Chirurgie mittels UV-Femtosekundenlaser
Fragestellung: Beim Schneiden eines kornealen Flaps mittels Infrarot-Femtosekundenlaser (1035nm) penetriert ein Großteil der applizierten Energie in Form von Primär- und Sekundärstrahlung die optischen Medien des Auges und erreicht die Netzhaut. Diese potenziell gefährliche Transmission könnte mit der Verwendung von UV-Femtosekundenlasern (345nm) deutlich reduziert werden. In diesem ersten Schritt wurde am Kaninchenauge das Spektrum und die Transmission dieser Strahlung im gesamten Auge während der Schnittführung gemessen.
Methodik: An enukleierten Kaninchenaugen wurden korneale Flaps von 6mm Durchmesser mithilfe eines UV-Femtosekundenlasers (345nm) geschnitten. Während dieses Prozesses wurde die Energie, das Spektrum und die Transmission durch das Auge an drei verschiedenen Lokalisationen mithilfe einer integrierten Sphäre gemessen: 1. retrokorneal, 2. retrolental und 3. präretinal. Ergebnisse: Von der Gesamtenergie erreichen ca. 2% die Netzhaut. Der größte Teil wird von der Linse absorbiert. Das gemessene Spektrum reicht von 350nm bis über 800nm, inklusive eines Bereichs um 440nm. Schlussfolgerungen: Beim Schneiden eines kornealen Flaps mittels UV-Femtosekundenlaser erreicht nur ein geringer Anteil der aufgewendeten Energie die Netzhaut. Dabei entsteht jedoch potenziell schädigendes Licht im Bereich von 440nm, der sogenannte Blue Light Hazard.