Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V28
DOI: 10.1055/s-2008-1057953

Analyse der Gründe für Aphakie mit nachfolgender sekundärer, intraokularer Linsenimplantation

JC Schmidt 1, SC Ronski 1, S Mennel 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Marburg

Hintergrund: Mit der Implantation von intraokularen Linsen (IOL) kann eigentlich bei allen Patienten die ungünstige Situation der Aphakie vermieden werden. Trotzdem gibt es auch heute noch aphake Patienten. Material und Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung werden die Gründe für eine Aphakie, die eine sekundäre Implantation einer IOL an der Augenklinik der Philipps-Universität Marburg erforderlich machten, sowie deren Wandel in den letzten 10 Jahren untersucht. Verglichen werden der post-op Verlauf und die Operationsmethoden. Ergebnisse: Während früher die Aphakie häufig eine Folge einer i.c. Kataraktoperation bei seniler Katarakt war, sind es heute Patienten mit Z.n. kongenitaler Katarakt und Bulbustraumen. In den letzten Jahren stellt sich auch eine zunehmende Anzahl von Patienten mit luxierten Kunstlinsen vor. Die Gründe für die Luxation einer IOL sind dabei neben Traumen auch komplizierte Kataraktoperationen mit Sulkuslinsen oder Patienten, die nach regelrechter Linsenimplantation eine Zonulainsuffizienz, insbesondere bei vorbeschriebenem PEX-Syndrom entwickeln. Diskussion: Durch die zunehmende Anzahl pseudophaker Patienten und deren Alterung, werden wir vermehrt mit Komplikationen dieser Chirurgie, wie Luxationen konfrontiert. Zur optischen Rehabilitation dieser Augen hat die retrograd fixierte Irisklauenlinse die nahtfixierte IOL bis auf Ausnahmen verdrängt.