Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - R16
DOI: 10.1055/s-2008-1057941

Koaxiale Mikro-Phakoemulsifikation: Jüngste Entwicklungen und ihre Auswirkung auf Inzisionsweite, Emulsifikationseffizienz, und Kammerstabilität

RM Menapace 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Wien

Fragestellung: Das Bestreben zur weiteren Reduktion der für die Kataraktentfernung benötigten Inzisionweite hat zur Entwicklung von Phakospitzen geführt, die trotz des verringertes Kalibers eine mit den Standardspitzen vergleichbare Emulsifikationsleistung liefern sollen. Methodik: Durch Reduktion des Schaftkalibers und hochflexible Silikonsleeves konnte die erforderliche Inzision auf 1,6mm reduziert werden. Durch Erhöhung der Wandstärke sowie vermehrt angeschrägten Anschliff der aufgeweiteten Öffnung können prinzipiell Kraftschluss und Energieausbeute gesteigert werden. Die Anforderungen auf die Pumpenparameter sowie die Auswirkungen der neuen Spitzen auf Kammerstabilität und Phakoemulsifikationseffizienz wurden untersucht. Ergebnisse: Die neuen Spitzen erwiesen sich trotz des deutlich verminderten Kalibers aufgrund der mit der vergleichsweise großen Stirnfläche und Öffnungsweite verbundenen Steigerung des Kraftschlusses und Energieabgabe als hocheffizient. Grund ist auch der Vorteil, dass mit sehr hohen Vakuumlimits gearbeitet werden kann, da durch das verringerte Schaftkaliber der Windkesseleffekt immanente reduziert wird. Schlussfolgerung: Durch weitere Kaliberreduktion bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz der neuen Nadeln hat die mikrokoaxiale Phako weiter an Attraktivität gegenüber der biaxialen Phako gewonnen.