Zusammenfassung
Die meist technisch unausgereiften Trokare der handelsüblichen Sets zur suprapubischen
Blasenpunktion kompromittieren eine breite Akzeptanz dieser Methode. Im Rahmen der
Entwicklung eines verbesserten Systems wurde ein neuer Trokar konstruiert. Seine geometrisch
dreigeteilte, definierte Spitze besteht aus einem steilen, sehr spitzen Lanzett im
ersten Drittel der Trokarspitze. Dieses Lanzett hat eine integrierte Skalpell-funktion
und dient der initialen Durchstechung der Gewebeschichten. Das weniger steil angeschliffene
Messer im zweiten Drittel der Trokarspitze schneidet das Gewebe halbkreisförmig weiter
auf. Das letzte Drittel, der stumpfe Dilatator, dient der elastischen Aufdehnung des
Punktionskanals. Die Wundlippen werden dabei halbmondförmig auseinander gedrängt,
wodurch ein Stanzeffekt zuverlässig vermieden werden kann. Nach Abschluß der elastischen
Aufdehnung wird beim weiteren Vorschieben die innere Wundlippe im Bereich des Trokarschaftes
durch den innenliegenden Katheter verdrängt. Das “Bougiedrittel” der Trokarspitze
geht abgerundet in den rinnenförmigen Trokarschaft über, um ein schlagartiges Abfallen
des Gewebewiderstandes zu verhindern und damit das Risiko einer Verletzung der gegenüberliegenden
Blasenwand zu minimieren. Tierexperimentelle und klinische Daten dokumentieren die
Vorteile des vorgestellten neuen Systems.
Abstract
The most technically imperfect trocars provided with the standard sets for suprapubic
bladder drainage have impeded widespread acceptance of this method. Therefore an improved
system with a new trocar was developed. Its geometrically defined, three-section tip
includes a steep, very acute lancet with an integrated scalpel function for initial
piercing of the tissue layers. The second knife section of the tip is less steep and
cuts the tissue further in a semi-circular manner. The third section, the blunt dilatator,
elastically widens the puncture opening. The lips of the wound are parted in the shape
of a crescent, thus reliably avoiding a “punching effect”. After elastic dilatation
is completed, the inner lip of the wound is moved aside in the area of the trocar
shaft by the indwelling catheter. The blunt dilatator of the trocar tip is connected
to the duct-like trocar shaft in a rounded way in order to avoid a sudden decrease
in tissue resistance thus minimizing the risk of injury to the opposite bladder wall.
Animal testing and clinical data document the advantages of the new system presented
herein.
Key words
Suprapubic catheterisation - Indication - New technique - New trocar - Advantages
- Results