Rofo 1981; 134(2): 198-200
DOI: 10.1055/s-2008-1056335
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Indikation des oralen TRH-Testes

Indications for oral TRH in a study of 998 patientsP. A. Rinck, H. Botsch, R. Roßdeutscher
  • Radiologische Klinik und Poliklinik des Klinikum Berlin-Charlottenburg der Freien Universität Berlin (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. R. Felix)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. März 2008 (online)

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Zusammenfassung

In einer Studie mit 998 Patienten wurden neben den Werten für T3, T4, T7, T3RIA und TSH basal die TSH-Stimulationswerte nach intravenöser Applikation von TRH bestimmt. Dieser Test fiel bei 259 Patienten (26,0 %) negativ aus, lediglich bei 51 dieser Patienten (5,1 %) ließ sich hierfür jedoch kein klinischer oder laborchemischer Bezug finden (low- oder non-responders). Bei dieser Patientengruppe wurde der TRH-Test mit oraler Applikation des Hormons in einhundertfach höherer Dosis wiederholt; bei 27 Fällen (54 %) der low- oder non-responders war der orale Test positiv. Insgesamt fiel also bei 76,8 % der Untersuchten der TRH-Test positiv aus, bei 20,9 % negativ, übrigblieben 2,3 % non-responders. Als Fazit ergab sich, daß 1. der orale Test zwar einen höheren Aussagewert als der intravenöse besitzt, sein Einsatz bei allen Patienten jedoch, angesichts des lediglich bei 5,1 % liegenden negativen Ausfalls bei intravenöser Applikation bei Patienten mit sonst euthyreoter Stoffwechsellage, verglichen mit dem hierfür nötigen zeitlichen Aufwand sowohl für den Untersuchten als auch für den Untersucher, unrationell ist, und daß 2. als erster diagnostischer Schritt bei negativem Ausfall des intravenösen TRH-Testes die Wiederholung des TRH-Testes mit oraler Applikation noch vor dem Radio-Jod-Test stehen sollte, da sich hierdurch über die Hälfte der Fälle mit negativem Ausfall abklären lassen.

Summary

The authors determined values for T3, T4, T7, T3RIA and basal TSH, as well as TSH stimulation after intravenous administration of TRH in 998 patients. The test was negative in 259 patients (26 %); in 51 of these patients (5.1 %) no clinical or laboratory reasons could be found (low- or non-responders). In this group of patients the TRH test was repeated using a hundred times greater dose orally; in 27 cases (54 %) of the low- or non-responders the oral test proved positive. In total, the TRH test was positive in 76.8 %, negative in 20.9 % and there were 2.3 % non-responders. It was concluded that the oral test is more informative than the intravenous. Since the intravenous test gives poor results in only 5.1 % of euthyroid patients, the extra effort appears hardly worth while. Further, failure of the intravenous TRH tests should lead to a repetition of the TRH test using oral application before a radio-iodine test is done, since this will clarify more than half the tests with negative results.