Minim Invasive Neurosurg 1993; 36(4): 110-116
DOI: 10.1055/s-2008-1053808
Originalarbeiten - Articles

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur prognostischen Wertigkeit von AEP- und SEP-Befunden bei Subarachnoidalblutung

Eine Analyse an 64 PatientenPrognostic ranking of AEP and SEP findings in subarachnoid haemorrhage. Analysis of 64 patientsC. Hojer, W. F. Haupt
  • Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. W.-D. Heiß)
Further Information

Publication History

Publication Date:
25 April 2008 (online)

Zusammenfassung

Die klinische Stadieneinteilung nach Hunt und Hess wurde bei 64 Patienten mit gesicherter Subarachnoidalblutung zu den Erstbefunden von AEP und SEP in Beziehung gesetzt, um Aussagen zur Prognose zu treffen. Dabei zeigen klinische und elektrodiagnostische Befunde eine weitgehende Übereinstimmung. Patienten ohne oder mit nur leichten Amplituden- oder Latenzveränderungen zeigen meist eine gute Erholung. Jedoch lassen sich Nachblutungen oder internistische Komplikationen, die verlaufsbestimmend sein können, weder durch klinische noch durch elektrodiagnostische Erstbefunde voraussagen. Mit zunehmendem Schweregrad der Erkrankung nehmen die AEP- und SEP-Veränderungen zu. Bilateral erloschene SEP oder AEP zeigen eine ungünstige Prognose an. Eine verbindliche Stellungnahme im Hinblick auf eine ungünstige Prognose ist anhand der klinischen und elektrodiagnostischen Erstbefunde nur in Fällen mit einem bereits initial schweren Krankheitsverlauf (Hunt-Hess IV-V) und ausgeprägten Veränderungen der evozierten Potentiale möglich.

Abstract

In 64 patients with confirmed subarachnoid haemorrhage the clinical grading according to Hunt and Hess was compared to the initial findings of BAEP und SEP to elicit possible prognostic statements. Clinical and electrodiagnostic findings showed a high correlation. Patients without or with only slight alterations of amplitude and/or latency generally showed a favourable course. Recurrent haemorrhages or internal complications which can be decisive for outcome cannot be predicted by clinical or electrodiagnostic findings. The alterations of BAEP and SEP increase parallel to severity of clinical findings. Bilateral loss of BAEP or SEP indicates poor prognosis. Prognostic statements can be made with certainty only in cases with primary poor clinical condition (Hunt-Hess Grade IV-V) and marked alterations of evoked potentials.

    >