Wertigkeit neurophysiologischer Methoden in der Nachuntersuchung der multiplen zervikalen Halswirbelkörperfusion nach Cloward

Zusammenfassung

Bei 11 Patienten mit radikulären und teils auch medullären Symptomen wurde an zwei oder drei Ebenen eine Zervikalkörperfusion nach Cloward durchgeführt. Bei der Nachuntersuchung klagte kein Patient mehr über radikuläre Schmerzen und der Neurostatus war normal, mit Ausnahme von einem Patienten, der vor dem Eingriff tetraspastisch war. Neurophysiologische Untersuchungsmethoden (Nadelelektromyographie, Nervenleitgeschwindigkeit und somatosensorisch evozierte Potentiale) zeigten hingegen, daß in den von C7-C8 und Th 1 innervierten Muskeln Denervationszeichen auch bei klinischer Heilung bestehen, während sich von oberen Zervikalwurzeln innervierte Muskeln sich normalisieren. In keinem unserer Patienten konnte eine medulläre Kompression durch die SSEP dokumentiert werden, obwohl diese eine ziemlich häufige Komplikation der multiplen Halswirbelfusion darstellen und durch die »»angulation deformity«« hervorgerufen werden.

Abstract

In 11 patients suffering from radicular and in some cases also medullary symptoms anterior spinal fusion at 2 or 3 cervical levels was performed. At follow-up radicular pain had disappeared, and no clinical deficits were found with the exception of one previously tetraparetic patient. Neurophysiological studies including needle electromyography, conduction velocity studies and somatosensory evoked potentials showed, however, that denervation potentials persisted frequently in the C7-C8-T 1 innervated muscles, while those innervated by the upper cervical roots were normal in all patients. Somatosensory evoked potentials could not detect medullary compression due to “angulation deformity”, a frequent complication of multiple spinal body fusion.

Key-Words

Anterior cervical fusion - Electromyography - Somatosensory evoked potentials