Z Orthop Unfall 1998; 136(5): 428-432
DOI: 10.1055/s-2008-1053679
© 1998 F. Enke Verlag Stuttgart

Künstlicher Hüftgelenksersatz bei Stiff-Man Syndrom

Total Hip Replacement in the Presence of Stiff-Man SyndromeM. Rittmeister, M. Starker, L. Zichner
  • Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim, Frankfurt am Main
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Das Stiff-Man Syndrom (nachfolgend auch SMS), welches sich in einer rigiden und häufig symmetrischen Tonussteigerung der Rumpf- und rumpfnahen Muskulatur sowie heftig einschießenden Spasmen äußert, wird unter orthopädischen Gesichtspunkten diskutiert.

Methode: Wir berichten über langfristige Ergebnisse der operativen Versorgung einer Stiff-Man Patientin mit beidseitiger hoher Hüftluxation. Ferner stellen wir die Ergebnisse einer Befragung eines Großteils der in Deutschland in Selbsthilfegruppen organisierten Stiff-Man Patienten hinsichtlich Erkrankungen am Bewegungsapparat vor.

Ergebnisse: Unsere Recherchen bieten keinen Anhalt, daß eine vermehrte Koinzidenz zwischen Hüfterkrankung und dem neurologischen Krankheitsbild des SMS besteht.

Schlußfolgerung: Gemäß unseren Erfahrungen mit dem künstlichen Gelenkersatz in Anwesenheit dieses Krankheitsbildes sollte aber das Stiff-Man Syndrom zu der Gruppe der Krankheitsbilder gezählt werden, deren Vorliegen eine maximale perioperative Prophylaxe zur Vermeidung heterotoper Ossifikationen bei endoprothetischem Ersatz bedingen.

Summary

Aim and method of the study: The Stiff-Man syndrome is characterized by progressive, usually symmetric rigidity of the axial muscles of the trunk with superimposed painful spasms precipitated by various Stimuli. The neurologic disorder of SMS is discussed with respect to its symptoms of orthopedic interest including treatment modalities for total hip replacement.

Results: An increased incidence of hip disease in patients with SMS seems unlikely according to our analysis.

Conclusion: SMS-patients should, however, be defined at risk for heterotopic bone formation following hip arthroplasty requiring a perioperative prophylaxis.

    >