Untersuchungen zur räumlichen Form der Femurkondylen

Zusammenfassung

Sagittaler Kurvenverlauf

Die Auswertung von 100 Sagittalschnitten ergibt, daß sich alle Umrisse der Kondylen in 4 Größenklassen einordnen lassen, wenn man für den Abstand aller Punkte eines individuellen Kondylenumrisses von dem für eine Größenklasse repräsentativen mittleren Umriß maximal ± 1 mm zuläßt. Große und kleine Kondylenumrisse sind einander ähnlich und lassen sich daher durch eine Vergrößerung oder Verkleinerung miteinander zur Dekkung bringen. Für den medialen und lateralen Kondylus kann dieselbe mathematische Anpassungsfunktion verwendet werden. Die Koordinatensysteme der Anpassungsfunktionen für den medialen und lateralen Kondylus sind gegeneinander verdreht. Der Drehwinkel schwankt im Bereich 5-20 Grad. Drehzentrum für alle Funktionen ist der Mittelpunkt des größten, in den dorsalen Kondylenbereich einpaßbaren Kreises. Sein Radius beträgt für die mittlere Größenklasse 19,8 mm. Dieser Kreis ergibt im dorsalen Kondylenbereich für den medialen und lateralen Kondylus die beste Anpassung. Für die ventrale Kurvenanpassung an die Kondylen sind alle Funktionen geeignet; von ausschlaggebender Bedeutung ist hierbei jedoch die richtige Wahl des Koordinatensystems. Die Messungen sprechen dafür, daß, abgesehen von krankhaften Gelenkveränderungen, die Kondylen verschiedener Individuen in ihrem sagittalen Krümmungsverlauf weitgehend gleichförmig, d. h. ähnlich ausgebildet sind.

Abstract

Sagittal curves

Evaluation of 100 sagittal sections shows that all condyle shapes can be classified into 4 groups according to size, if we allow maximal ± 1 mm for the distance of all points of an individual outline of condyle from the medial outline representative for a particular size group. Large and small condyles resemble each other and can, therefore, be matched by enlargement or reduction. The same mathematical adaptation function can be applied for medial and lateral condyles. The coordinate systems of the adaptation functions for the medial and lateral condyles are displaced against each other by rotation. The angle of rotation varies between 5 and 20 degrees. The center of rotation for all functions is the center of the largest circle which fits into the dorsal condyle region. For the medium size group, its radius is 19.8 mm. This circle produces best adaptation in the dorsal condyle region for the medial and lateral condyle. All functions are suitable for ventral adaptation of the curves to the condyles; however, proper choice of the ssystem of coordinates is of decisive importance. The measurements support the assumption that, apart from pathological changes in the joint, condyles in different individuals are largely uniform in sagittal curvature, i.e. of similar shape.