Zusammenfassung
Für die Funktionsdiagnostik von Lumbalsyndromen wird eine verbesserte Myelographietechnik
unter Belastung eingeführt. Die „Belastungsmyelographic” wird am stehenden Patienten
durchgeführt, der mit einem 10 kg Gewicht an den ausgestreckten Armen belastet wird.
Nach den Hebelgesetzen ergibt sich eine an der Wirbelsäule ansetzende Kraft des über
2,5fachen des halben Körpereigengewichts. Die Methode wurde bisher bei 119 Patienten
angewandt, die einen Bandscheibenvorfall, eine Spinalkanalstenose, Spondylolisthesis,
tumoröse Raumforderung oder Arachnitis hatten. Ein Vergleich der Belastungsmyelographie
mit der konventionellen Myelographie zeigt, daß in 25 % der Fälle ein unklarer Befund
im konventionellen Myelogramm durch die Belastungsmyelographie eindeutig wurde. In
18 % fand sich im Belastungsmyelogramm trotz normalem konventionellen Myelogramm ein
pathologischer Befund. Die Untersuchungstechnik scheint geeignet, die Rate der falsch-negativen
Myelogramme zu senken und die diagnostische Sicherheit bei fragwürdigen Befunden zu
erhöhen. Für die Belastungsmyelographie ergibt sich daher eine Indikation, wenn eine
Diskrepanz zwischen klinischem Befund und Ergebnis der konventionellen Myelographie
besteht, multisegmentale Läsionen aufgrund des klinischen Befundes erwartet werden
und bei Verdacht auf Spinalkanalstenose oder Spondylolisthesis.
Summary
To optimize functional diagnostics in lumbar syndromes a new myelographic technique
was developed termed „loading myelography”. During the procedure the patient stands
with a 10 kg. weight on his outstretched arms. Based on the law of leverage the load
exercised on the vertebral column is more than two and a half times of one-half of
the body weight. The author tested the efficacy of the method in 119 patients suffering
from disc prolapse, spinal canal stenosis, spondylolisthesis or arachnitis. The results
of the conventional myelogram compared with myelography under load conditions demonstrate
the value of the method: without load the diagnosis would have remained uncertain
in 25 % and in 18 % load myelogram revealed a pathological finding although conventional
myelography was normal. We consider as indications for load myelography: Discrepancy
between clinical and conventional myelographie findings; clinically expected multisegmental
lesions; spinal canal stenosis; and spondylolisthesis.