Welche Faktoren beeinflussen das krankheitsbezogene Informationsinteresse von Patienten zur medikamentösen Therapie ihrer chronischen Polyarthritis?

Abstract

We questioned 363 rheumatoid arthritis patients on their focal points of interest in information on their disease and its treatment. They placed the emphasis on information on drug therapy. We were able to classify the rheumatoid arthritis patients into eight groups with different information preferences in respect of individual therapy forms (basic therapy, nonsteroidal antiinflammatory drugs, corticosteroids) by employing a cluster analysis. The majority of the patients had a uniformly deep interest in all topics, whereas a few smaller groups displayed greater differentiation. Allocation to one of these groups was independent of disease data such as duration or severity of rheumatoid arthritis, or likewise of sociodemographic factors. These data are, therefore, not suitable as planning aids for structured patient information. The study shows that standardised information will satisfy the interest in information of about two-thirds of rheumatoid arthritis patients, either via patient seminars or via drug package circulars. To satisfy selective information demands, however, individually adapted patient information is also necessary at the same time.

Zusammenfassung

363 Patienten mit chronischer Polyarthritis (c.P.) wurden zu ihren Interessenschwerpunkten bei der Krankheitsund Behandlungsaufklärung befragt. Im Vordergrund des Patienteninteresses standen Informationswünsche über die medikamentöse Therapie. Mit Hilfe einer Clusteranalyse konnten 8 Gruppen von c. P.-Kranken mit verschiedenen Aufklärungspräferenzen hinsichtlich einzelner Therapieformen (Basistherapie, nicht-steroidale Antiphlogistika, Kortikosteroide) unterschieden werden. Dabei hob sich die Masse der Patienten mit einem einheitlich hohen Interesse an allen angebotenen Themen ab von kleineren Gruppen mit differenzierten Informationswünschen. Für die Zuordnung zu einer der Gruppen spielten Krankheitsdaten wie Dauer oder Schwere der c.P. ebensowenig eine Rolle wie soziodemographische Faktoren. Sie sind damit als Planungshilfen für eine strukturierte Patienteninformation nicht geeignet. Für eine gezielte Patienteninformation, z.B. in Form von Patientenseminaren oder auch Medikamenten-Beipackzetteln, bedeuten die Ergebnisse der Studie, daß mit einer Standardinformation die Informationsinteressen von etwa 2/3 der c.P.-Kranken angesprochen werden. Gleichzeitig zeigen sie die Notwendigkeit einer parallel erfolgenden individualbezogenen Patientenaufklärung zur Berücksichtigung selektiver Informationsbedürfnisse.