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DOI: 10.1055/s-2008-1047973
Der Einfluß von Alter und Komorbidität auf die Inzidenz von unerwünschten Wirkungen unter Piroxicam
Ergebnisse einer Untersuchung bei 2845 Patienten mit Gon- und CoxarthrosenInfluence of Age and Comorbidity on the Incidence of Undesirable Reactions under Piroxicam Therapy Results of a Study on 2 845 Patients with Gonarthroses and CoxarthrosesPublication History
Publication Date:
18 February 2008 (online)
Abstract
The nonsteroidal anti-inflammatory drug (NSAID) piroxicam was given to 2845 patients
with gonarthroses and coxarthroses according to identical trial protocols for 4 weeks.
The influences of age and comorbidity on the incidence rate of undesirable effects
were analyzed retrospectively. At the same time, the different times at which these
effects became manifest, as well as their duration and severity, were surveyed and
compared.
There was hardly any variation in the incidence rate between the individual age groups.
The average was approx. 20% and was, for example, not higher among patients in the
66-75 years bracket than among the 46-55 years group. 673 undesirable effects were
reported by a total of 602 patients.
59% of all side effects occurred during the first seven days after the initial application,
another 21% between the 8th and 14th day. 33% of all undesirable effects lasted for 1-3 days, another 28% for 4-7 days.
The usual complaints concerned gastrointestinal, cardiovascular, CNS and dermatological
disturbances for 1-3 days, whereas water retention tended to be on a long-term basis
(up to 14 days). The degree of severity of about 40% of the complaints was reported
to be mild, another 40% moderate, and 20% severe; however, it was not always a severe
side effect that prompted discontinuation, for about 5% of the disturbances resulting
in discontinuation were considered to be mild and about 40% moderate.
Obviously, multimorbidity can increase the incidence of undesirable effects, but this
is not directly related to age, since even young patients, with more than one concomitant
disease complained about increased side effects.
The correlations of the findings are discussed, and suggestions for further research
are made.
Zusammenfassung
2845 Patienten mit Gon- und Coxarthrose wurden im Rahmen zweier Untersuchungen nach
dem gleichen Prüfprotokoll über 4 Wochen mit dem nichtsteroidalen antiinflammatorisch
wirksamen Medikament (NSAID) Piroxicam behandelt, wobei der Einfluß von Alter und
Komorbidität auf die Häufigkeit des Auftretens von unerwünschten Wirkungen retrospektiv
analysiert und gleichzeitig die unterschiedlichen Zeitpunkte des Eintretens sowie
Dauer und Schweregrade der erfaßten unerwünschten Wirkungen zusammengestellt und verglichen
wurden. Die Inzidenz der Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen variierte in den einzelnen
Altersklassen kaum, sie lag durchschnittlich bei ca. 20% und war z.B. bei Patienten
zwischen 66 und 75 Jahren nicht höher als bei denen zwischen 46 und 55 Jahren. Insgesamt
wurden von 602 Patienten 673 unerwünschte Wirkungen angegeben.
59% aller Nebenwirkungen traten in den ersten 7 Tagen nach Erstapplikation auf, weitere
21% in dem Zeitraum zwischen 8. und 14.Tag. Rund 33% aller unerwünschten Wirkungen
dauerten 1-3 Tage, weitere 28% 4-7 Tage. In der Regel wurden gastrointestinale -,
Herz-Kreislauf-, ZNS- und dermatologische Störungen für 1-3 Tage berichtet. Wasserretentionen
dauerten dagegen etwas länger (bis 14 Tage). Der Schweregrad von rund 40% der Nennungen
wurde als leicht bezeichnet, weitere 40% als mäßig und 20% als schwer, wobei nicht
immer die schweren Nebenwirkungen zum Abbruch führten, sondern rund 5% der Störungen,
die zum Abbruch führten, als leicht und ca. 40% als mäßig eingestuft wurden.
Die Untersuchung der Häufigkeit von Begleiterkrankungen und deren Verteilung auf die
einzelnen Altersklassen sowie der Zusammenhang der Häufigkeit von Begleiterkrankungen
und unerwünschten Wirkungen ergab, daß offensichtlich eine Multimorbidität die Inzidenz
von unerwünschten Wirkungen zu steigern vermag, dies aber wiederum nicht direkt vom
Alter abhängig ist, da auch junge Patienten, die mehr als eine Begleiterkrankung angaben,
vermehrt über Nebenwirkungen klagten.
Zusammenhänge der gefundenen Ergebnisse werden abschließend diskutiert und Vorschläge
für künftige Studien erörtert.
