Aktuelle Rheumatologie 1990; 15(6): 218-224
DOI: 10.1055/s-2008-1047455
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Arthroosteitis bei Pustulosis palmo-plantaris

Arthro-Osteitis in Palmoplantar PustulosisJ.  Pfister , H.  Gerber
  • Klinik für Rheumatologie und Rehabilitation, Stadtspital Triemli Zürich/Schweiz
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

Three cases with pustulosis palmo-plantaris (PPP) and associated skeletal disease are reported. Pustulotic eruptions began within two to five years before the outbreak of the arthroosteitis. The skeletal lesions observed were peripheral finger joint arthritis, sternocostoclavicular hyperostosis and spinal involvement such as anterior spondylitis, syndesmophytes and arthritis of the zygapophyseal joints of the fifth lumbar and first sacral vertebral body. Two patients had involvement of the sacroiliac joints. In all cases the HLA-B27 antigen was negative. A distinct condition of the seronegative spondylarthropathies is discussed.

Zusammenfassung

Skelettveränderungen im Zusammenhang mit einer Pustulosis palmo-plantaris (PPP) wurden erstmals in Japan beschrieben. 1981 wurde von Sonozaki für dieses Krankheitsbild die Bezeichnung ,,pustolotische Arthroosteitis" vorgeschlagen.

1988 wurden in unserer Klinik 3 Patienten wegen entzündlicher Skelettaffektionen im Rahmen einer PPP (vom Dermatologen bestätigt) behandelt. In allen Fällen bestand die Dermatose mehrere Jahre (2 bis 5 Jahre), bevor die Skelettveränderungen auftraten. Ein Patient zeigte eine akute Fingergelenksarthritis mit Befall des Digitus III (PIP-, MCP-Gelenk). Bei der zweiten Patientin trat eine akute, nicht-erosive ISG-Arthritis auf. Bei der 3. Patientin mit neunjähriger rheumatologischer Anamnese bestanden ein Status nach Thorakoplastik wegen sternokostoklavikulärer Hyperostose und chronische, tieflumbale Rückenschmerzen. Diese konnten szintigraphisch und computertomographisch auf eine erosive ISG-Arthritis beidseits, eine Spondylitis anterior mit Syndesmophytenbildung L5/S1 und auf arthritische Veränderungen der Zygapophysealgelenke L5/S1 zurückgeführt werden.

Bei beiden Patienten mit Stammskelettbefall war das HLA-B27-Antigen negativ, die Laborbefunde waren bis auf eine erhöhte BSR und eine mäßige Erhöhung der Alpha II-Globuline unauffällig. Aufgrund der klinischen und radiologischen Befunde kann die Arthroosteitis bei PPP den seronegativen Spondarthropathien zugeordnet werden. Der typische Hautbefund, der häufige Befall des vorderen Thoraxskeletts, das negative HLA-B27-Antigen und die radiologisch nachweisbare Tendenz zu ausgeprägten hyperostotischen Reaktionen weisen auf eine Sonderform einer psoriasisähnlichen entzündlichen Enthesopathie und Arthritis hin.

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