Aktuelle Rheumatologie 1991; 16(5): 159-163
DOI: 10.1055/s-2008-1047402
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präoperative Funktionskernspintomographie der HWS bei rheumatisch bedingten Instabilitäten

Preoperative Functional MR Imaging of the Cervical Spine in Rheumatically Conditioned InstabilitiesA.  Krödel , H. J. Refior , F. -W. Hagena , W.  Siekmann
  • Orthopädische Klinik, Klinikum Großhadern, München
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

Chronic inflammatory diseases, such as rheumatoid arthritis or ankylosing spondylitis, can occasionally lead to vertebral instabilities of the occipitoatlantal or atlantoaxial level, requiring some form of stabilising operation. By means of functional magnetic resonance imaging, i.e., with the cervical spine at its maximal range of flexion and extension, performed on 11 patients suffering from an instability at the above level, it was possible to demonstrate not only the extent of synovial tissue, but also how this sometimes excessive soft-tissue growth hinders an adequate reduction of the subluxated vertebrae. The importance of this investigation lies in the fact that the necessary operation can be planned appropriately. As such, three patients required a decompressing operation entailing resection of the posterior arch of the atlas, widening of the foramen magnum, or both.

Zusammenfassung

Chronisch-entzündliche Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises führen oftmals zu einem Befall der oberen HWS, wobei der okzipitozervikale sowie der atlantoaxiale Bereich bevorzugt betroffen werden.

Infolge des inflammatorisch-destruktiven Geschehens kommt es zur Insuffizienz des Kapselbandapparates sowie zur Destruktion der okzipitoatlantalen sowie der atlantoaxialen Gelenke. Die resultierenden Instabilitäten können zu schwerwiegenden neurologischen Ausfällen Anlaß geben.

Zur Darstellung der instabilitätsbedingten, ossären und weichteiligen Rückenmarkskompression hat sich uns die Funktionskernspintomographie bewährt. Bei Aufnahme in maximaler Extension und Flexion kann das gesamte Ausmaß einer Rückenmarksstenosierung objektiviert werden. Anhand der genauen Analyse des kernspintomographischen Befundes konnte in unserem Krankengut bei insgesamt 11 Patienten eine präoperative Festlegung der operativen Strategie, im Hinblick auf etwaige ventrale oder dorsale Dekompressionsmaßnahmen, festgelegt werden.

Aufgrund der Ergebnisse unserer Untersuchung erscheint zur Planung stabilisierender Operationen an der oberen HWS beim Rheumatiker die isolierte Röntgendiagnostik als nicht suffizient. Insbesondere weichteilbedingte Pelottierungen des Rückenmarkes entgehen regelmäßig der Darstellung. Aus diesem Grund empfehlen wir zur Operationsvorbereitung die Funktionskernspintomographie.

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