Zusammenfassung
An 107 histologisch erwiesenen Fällen eines invasiven lobulären Mammakarzinoms - anteilig
etwa 11,5 % der Gesamtzahl der Mammakarzinomfälle - wurde eine retrospektive Studie
durchgeführt. Es wurden Alter, Zustand und Morphologie des Mammaparenchyms sowie die
radiologischen Zeichen einer Malignität tabellarisch erfaßt und mit den gleichen Daten
bei duktalem Karzinom korreliert. Die Anzahl der falsch-negativen Fälle war fast doppelt
so hoch wie beim duktalen Karzinom (19 bzw. 10 %). Meist zeigte sich bei den Patientinnen
ein glanduläres bzw. dichtes Parenchymmuster, welches die interne Sichtbarkeit herabsetzte.
Neben nadelförmigen Raumforderungen waren relativ geringere Anzeichen einer Malignität
wie z.B. asymmetrische Dichte und strukturelle Verzerrungen relativ häufiger vertreten
als bei duktalen Mammakarzinomen. Es wurden keine deutlichen radiologischen Kriterien
festgestellt, welche auf eine zugrundeliegende Histologie hinweisen. Diskrete klinische
Anzeichen bei jüngeren Patientinnen mit glandulärer oder dichter Mamma sollten den
Radiologen auf das mögliche Vorhandensein eines solchen Karzinoms aufmerksam machen.
Die weniger augenfälligen Zeichen einer Malignität, wie asymmetrische Dichte und strukturelle
Verzerrung, verdienen erhöhte Aufmerksamkeit.
Summary
A retrospective study was done on 107 histologically proven cases of invasive lobular
carcinoma which represent about 11.5 % of the total of 934 cases of cancer of the
breast. Age, breast parenchyma pattern and morphology, and radiological signs of malignancy
were tabulated and correlated with the same data in ductal carcinoma. The number of
false negative cases was almost twice as high as in ductal carcinoma type (19 % versus
10 %). In the majority of cases the patients presented a glandular or dense type of
parenchyma pattern, which reduced the internal visibility. Besides spiculated masses,
relatively subtle signs of malignancy, as asymmetric density and architectural distortion
were relatively more frequently represented than in the ductal type of breast carcinoma.
No clear-cut radiological criteria could be found pointing toward the underlying histology.
Discreet clinical signs in younger patients with glandular or dense breast should
alert the radiologist to the possible presence of this type of carcinoma. Due attention
should be warranted to these less conspicuous signs of malignancy such as asymmetric
density and architectural distortion.