Klin Monbl Augenheilkd 1992; 200(1): 30-32
DOI: 10.1055/s-2008-1045710
© 1992 F. Enke Verlag Stuttgart

Therapeutische Möglichkeiten bei Eintrübung der Linse nach Süikonöltamponade

Treatment of Cataract after Silicone Oil TamponadeR. Grewing, U. Mester
  • Augenklinik der Bundesknappschaft, Sulzbach/Saar
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Publication History

Manuskript erstmals eingereicht 17.6.1991

zur Publikation in vorliegender Form angenommen 24.7.1991

Publication Date:
08 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Entwicklung einer Linsentrübung ist die häufigste Komplikation nach Pars plana-Vitrektomie mit intraokularer Sihkonöltamponade. Die Katarakt reduziert dabei nicht nur die Sehschärfe des Patienten, sondern auch den Einblick auf die hinteren Augenabschnitte. Der Versuch, durch eine frühzeitige Silikonölentfernung innerhalb der ersten postoperativen Wochen die Eintrübung der Linse zu verhindern, ist mit einem erhöhten Risiko bezüglich Reablationes verbunden. Auch unter Silikonöl kommt es in bis zu 37% zu vitreo-retinalen Komplikationen. Eine notwendige Kataraktoperation sollte daher unter Erhaltung der intraokularen Silikonöltamponade durchgeführt werden, um gegebenenfalls ergänzende Eingriffe durchführen zu können. Die größtmögliche Schonung der Hinterkapsel und des Zonulaapparates wird mit Hilfe der Phakoemulsifikationstechnik erreicht. Wir führten an 13 Augen eine Phakoemulsifikation mit Implantation einer Hinterkammerlinse in den Kapselsack unter Erhaltung der intraokularen Silikonöltamponade durch. In keinem der Fälle kam es intra- oder postoperativ zum Übertritt von Silikonöl in die Vorderkammer. Eine Verbesserung der Sehschärfe konnte in über 50% erreicht werden - trotz der in allen Fällen vorhandenen Kapselfibrose. Eine postoperativ an 3 Augen durchgeführte YAG-Laserkapsulotomie erbrachte nur in einem Fall einen Visusanstieg.

Summary

The most important complication of intraocular silicone oil is cataract formation. This leads not only to deterioration of the patients vision, but also to impairment of fundus visualisation. Preventing cataract formation by removing the silicone oil in the first postoperative weeks is hampered by an increased risk of redetachment. Furthermore, even with silicone oil vitreoretinal complications occur in up to 37%. Therefore if cataract surgery becomes necessary, it should be performed maintaining the silicone oil tamponade. The most suitable technique under this condition is phacoemulsification, avoiding damage to the posterior capsule and zonules. Due to this consideration we performed phacoemulsification with in the bag implantation of intraocular lenses in 13 eyes after silicone oil procedure. In no case intra- or postoperatively silicone oil was visible in the anterior chamber. Visual acuity improved in about 50% of the eyes despite of capsular fibrosis being present in all cases. Postoperatively YAG-lasercapsulotomy led to functional improvement in only one out of three eyes.

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