Indikation und Komplikationen der operativen Behandlung orthopädischer Krankheitsbilder bei Patienten über 80 Jahre

Zusammenfassung

Infolge der zunehmenden Lebenserwartung wird auch der Anteil älterer Menschen, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen, größer. Auf orthopädischem Fachgebiet handelt es sich dabei überwiegend um degenerative Veränderungen des Bewegungs- und Stützapparates, die mit steigendem Lebensalter zunehmen, sowie auch um traumatologische Schäden. Infolge der vorliegenden sog. Polymorbidität sind bei der operativen Behandlung die Komplikationsmöglichkeiten sowie die Risiken sehr erhöht.

In dieser Arbeit erfolgt Darlegung einer Kasuistik von 173 Operationen, die in den Jahren zwischen 1965 und 1984 (20Jahre) an Patienten durchgeführt wurden, deren Lebensalter 80 Jahre und älter war. Es handelt sich dabei in der Mehrzahl der Fälle um Wahleingriffe ohne vitale Operationsindikation. Bei den Notfalleingriffen standen die traumatologischen Fälle weit im Vordergrund. Es erfolgt die Aufschlüsselung der Eingriffe nach Lokalisation, intra- und postoperative Komplikationen, wobei insbesondere auf die relativ hohe Mortalität im Vergleich zur durchschnittlichen Mortalität an unserer Klinik hingewiesen wird.

Die Indikationsstellung zur operativen Behandlung im hohen Alter bedarf einer sorgfältigen Abwägung der Risiko-Nutzenrelation, wobei ästhetische Gesichtspunkte allenfalls untergeordnete Bedeutung haben. Besonders wichtig ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, besonders mit Internisten, Chirurgen, Hämostasiologen usw., um den Patienten optimal vorzubereiten und auch die Komplikationen in der postoperativen Phase zu verringern.

Abstract

Due to increasing life expectation the number of elder patients, who need medical care, increases, too. Orthopedic surgery of elder patients especially deals with degenerative changes of locomotor and supporting apparatus, as well as with traumatic lesions. Because of the polymorbidity the rate of complications and risks of operative treatment raises.

Representation of a casuistry of 173 operative intervention in patients undergoing operative treatment between 1965 and 1984 (20 years), who where 80 years and older. Most of the cases were operations of choice without any vital indication. Concerning emergency operations traumatological cases were well to the fore. All operative interventions are classified in localisation and intra- and postoperative complications. There was rather a high mortality in these patients compared to the average mortality in our clinic.

The indication for operative treatment in high aged patients needs a careful and critical examination of risks and the attainable results. Aesthetic aspects are lesser important. The interdiscplinary collaboration of internal specialists, surgeans, haemostasiologists a. o. is very important to prepare the patients for surgical treatment and to reduce the postoperative complication rate.