Z Orthop Unfall 1987; 125(6): 652-656
DOI: 10.1055/s-2008-1039705
© 1987 F. Enke Verlag Stuttgart

Langzeitergebnisse der Behandlung des Morbus Perthes im floriden Stadium und nach Entwicklung einer Coxa magna mit der Beckenosteotomie nach Chiari

Long-Term Results of Treatment of Perthes' Disease in the Florid Stage and After Development of a Coxa Magna by Chiari Pelvic OsteotomyW. Lack, P. Ritschl, H. Kristen, W. Ramach
  • Orthopädische Univ. Klinik Wien (Vorstand: Univ. Prof. Dr. R. Kotz)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird über Langzeitergebnisse in der Behandlung des Morbus Perthes bzw. seiner Folgezustände mittels der Beckenosteotomie nach Chiari an 14 Patienten mit einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 8 Jahren berichtet. Die Indikation ist dann gegeben, wenn einerseits infolge einer starken Lateralisierung des Hüftkopfes bzw. eines fortgeschrittenen Kopfzerfalls die vollständige Überdachung in varischer Einstellung nicht möglich ist, oder andererseits eine ausgeprägte Coxa magna mit mangelnder Überdachung bzw. bereits eine Sekundärarthrose als Folge dieser mangelnden Überdachung aufgetreten ist. Für den Erfolg der Operation ist die möglichst erkernahe Osteotomiehöhe und die möglichst ausgedehnte Dislokation mit Überragen des Pfannenerkers über den Kopf hinaus entscheidend.

Klinisch zeigt sich bei der Nachuntersuchung eine deutliche Besserung der präoperativ in zwei Drittel der Fälle bestehenden Beschwerden bei annähernd gleichem Bewegungsumfang. Radiologisch läßt sich in allen Fällen eine deutliche Verbesserung des CE-Winkels, sowie eine auffallende Vergrößerung des sklerosierten Pfannenanteiles und eine Verringerung der Pfannenbo-denlateralisation feststellen; gemessen am Pfannenkopf-Quotienten nach Heyman und Herndon können 9 Fälle als „sehr gut“, 2 Fälle als „gut“ sowie 3 Fälle als „mäßig“ beurteilt werden. Eine Remodellierung des Hüftkopfes durch die Beckenosteotomie ist auch nach Abschluß der Wiederaufbauphase möglich.

Abstract

We report about long term follow ups of treatment of Morbus Perthes with Chiari's Pelvic Osteotomy. Average follow up time was 8 years. One of our two main indications for operating was a distinct coxa magna with lack of sufficient roofing or with secondary osteoarthritis caused by this very lack. Cases with advanced destruction or strong lateralisation of the femoral head were the second major indication. Osteotomy as near to the joint as possible and extensive dislocation with maximal medialisation of the head are the decisive factors for success for this operation. Two thirds of the cases showed a marked improvement of complaints at follow-up with almost unchanged range of motion. Improvement of the CE-angle and a remarkable increase of the sclerosed parts of the acetabular roof is also noticed in all x-rays at follow up. Nine cases can be judged as excellent, two as good and three as mediocre according to the cup-head-quotient of Heyman and Herndon. A remodelling of the femoral head with a Pelvic Osteotomy is possible even after conclusion of the reconstruction stage.

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