Geburtshilfe Frauenheilkd 1980; 40(11): 1013-1021
DOI: 10.1055/s-2008-1039525
Geburtshilfe

© 1980 Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Zum Problem der perinatalen Mortalität bei der Frühgeburt aus Beckenendlage im Vergleich zur Schädellage

The Problem of the Increased Perinatal Mortality in Premature Breech Deliveries, Compared to Premature Vertex DeliveriesE.-C. Miller1 , L. Kouam1 , S. Schwientek2
  • 1Frauenklinik des Krankenhauses Berlin-Kaulsdorf (Chefarzt MR Dr. sc. med. R. Steinhoff)
  • 2Kinderkrankenhaus Lindenhof (Direktor Dr. sc. med. M. Breunung)
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Publication Date:
16 June 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer vergleichenden Untersuchung wird die perinatale Mortalität von 115 Frühgeborenen aus Beckenendlage dem Schicksal von 843 Schädellagen gegenübergestellt. Es wird festgestellt, daß sich keine Unterschiede ergeben, wenn Kinder mit gleichen Geburtsgewichten (100-g-Intervalle) verglichen werden. Dieses Ergebnis wird statistisch gesichert. Die Autoren verdeutlichen, daß für derartige Vergleiche Unterteilungen in 500-g-Gruppen nicht ausreichend sind und zwangsläufig zu falschen Schlußfolgerungen führen können. Bei pauschalen Vergleichen aller Frühgeborenen ohne Gewichtsgruppierungen sind gegenteilige Ergebnisse teilweise sogar statistisch hochsignifikant abzusichern. Dieses Ergebnis steht damit im Einklang zu Letalitätsvergleichen bei Geburten reifer Kinder aus den verschiedenen Lagen. Die Untersuchungen legen außerdem den Schluß nahe, daß auch dem Einbindungsverfahren kein wesentlicher Einfluß auf die kindliche Prognose zufällt. Es wird geschlußfolgert, daß die Beckenendlage somit für sich allein kaum ein von den allgemeinen Richtlinien zur Leitung der Frühgeburt abweichendes Verhalten begründen kann und daß es deshalb auch nicht darauf ankommt, die Beckenendlage als solche zu behandeln, sondern in erster Linie vor allem die Frühgeburtlichkeit zu verhindern.

Abstract

The perinatal mortality of 115 premature breech deliveries is compared to that of 843 vertex deliveries. No difference is found when birth weights at 100 gram intervals are compared. These results are statistically checked. The authors show that comparisons at 500 gram intervals are insufficient and can lead to wrong conclusions. When all premature deliveries without birth weight groups are compared the contrary results are statistically very significant. These results are in concordance with the perinatal mortality figures of mature infants born by various methods. The investigations lead to the conclusion that the mode of delivery has no essential influence on the neonatal prognosis. Mere breech presentation by itself is no indication for different delivery than for all premature deliveries. It is not so important to treat the breech presentation as it is to prevent premature deliveries.