Z Orthop Unfall 1999; 137(6): 486-491
DOI: 10.1055/s-2008-1039376
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Frakturen der oberen Extremität beim alten Menschen

Fractures of the Upper Extremity in the ElderlyM. R. Sarkar1 , I. P. Hoellen2 , L. Kinzl1
  • 1Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie (Direktor: Prof. Dr. L. Kinzl), Universität Ulm
  • 2Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (Chefarzt: Dr. I. P. Hoellen), Kreiskrankenhaus Backnang
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Frakturen der oberen Extremität bei alten Menschen bedrohen deren Fähigkeit, weiterhin ein Leben unabhängig von fremder Hilfe zu führen. Vorrangiges Behandlungsziel ist deshalb eine möglichst rasche Wiederherstellung der Gebrauchsfähigkeit und Schmerzfreiheit. Diese Arbeit stellt geeignete Behandlungsverfahren für diese Altersgruppe dar. Methode: Die Erfahrungen mit 404 operativ versorgten Frakturen des Armes bei über 70 Jahre alten Patienten zwischen 1981 und 1997 werden nach anatomischen Regionen aufgeschlüsselt und mit Daten der Literatur verglichen. Ergebnisse: Schaftfrakturen sind in dieser Altersgruppe wesentlich seltener als metaphysäre und Gelenkfrakturen. Verletzungen des proximalen Humerus und des distalen Radius können mehrheitlich konservativ behandelt werden; in der Region des Ellenbogengelenkes dagegen bedürfen Frakturen aufgrund ihrer Instabilität häufiger einer operativen Stabilisierung. Schlußfolgerungen: Bei alten Patienten sind Operationstechniken zu bevorzugen, die wenig belasten und eine niedrige Rate an Komplikationen und Folgeeingriffen aufweisen. Anders als bei jungen Verletzten ist diese Forderung noch über das Ziel einer anatomischen Rekonstruktion zu stellen.

Abstract

Problem: The primary goal in treating fractures in elderly persons is safe and rapid restoration of their functional capabilities to secure independence in everyday activities. The intention of this paper is to present an overview of treatment principles useful in this age group. Methods: We analysed a series of 404 patients above the age of 70 years who underwent surgery for fractures of the arm between 1981 and 1997. Results: Diaphyseal fractures are less frequent in this age group and their treatment does not differ significantly from principles established for younger patients. The majority of fractures of the proximal humerus and the distal radius can be treated by conservative means. Unstable fractures are frequent in the distal humerus and the olecranon requiring operative reduction and osteosynthesis. Conclusions: Preferred operative techniques in aged persons inflict minimal surgical trauma and have a low rate of complications and secondary interventions. In contrast, anatomical reconstruction has the highest priority in younger individuals.

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