Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2009; 3(1): 61-72
DOI: 10.1055/s-2008-1039292
Chirurgische Forschung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Postoperativer Ileus

M. S. Kasparek1 , S. Wehner2 , M. E. Kreis1 , J. C. Kalff2
  • 1Chirurgische Klinik und Poliklinik – Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Publikationsdatum:
09. Februar 2009 (online)

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Im Rahmen von viszeralchirurgischen Eingriffen führen postoperative gastrointestinale Motilitätsstörungen zu Komplikationen unterschiedlichen Schweregrads, die von Übelkeit, Erbrechen und Aspiration über den kompletten Verlust der Darmpassage mit bakterieller Translokation bis hin zur Peritonitis oder Sepsis führen können. Die jährlichen Kosten, die im Rahmen dieser postoperativen Darmmotilitätsstörungen durch die verlängerte Liegedauer anfallen, wurden in den USA bereits im Jahr 2000 auf über 1 Milliarde US‐Dollar geschätzt.

Das Verständnis der Pathophysiologie einer postoperativen Darmatonie hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert. Zentrale Ursachen liegen zum einen in der Aktivierung immunkompetenter Zellen in der Darmwand, efferenter sympathischer Nervenfasern durch viszerale Afferenzen, aber auch im postoperativen Einsatz von Opioiden in der Schmerztherapie. Erfolgreiche Therapie- bzw. Prophylaxemöglichkeiten werden derzeit noch in tierexperimentellen oder klinischen Studien evaluiert. Dieser Artikel beschreibt neben der klinischen Diagnostik und Therapie die experimentellen Ansätze zur Verhinderung der Darmatonie unter Berücksichtigung ihrer eigentlichen Ursache.

Zum Weiterlesen und Vertiefen

Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff

Klinik und Poliklinik für Allgemein-,Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
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