Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin 2008; 22(04): 134-135
DOI: 10.1055/s-2008-1039154
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Parasiten – ungeliebt, aber notwendig

Eine etwas andere Betrachtungsweise
Andreas Striezel
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Publikationsdatum:
01. Dezember 2008 (online)

Parasiten sind in ihrer Bedeutung für Mensch und Tier in den letzten Jahren eher gestiegen. So machte Prof. Schnieder auf der DVG-Tagung Parasitologie 2002 noch einmal deutlich, dass die Ausrottung bestimmter Erreger weiterhin eine Illusion bleibt. Im Gegenteil: Parasitosen wie Leishmaniose oder Babesiose lassen sich durch die globalisierte Gesellschaft häufiger feststellen. Zudem zeigen sich Entwicklungen von Resistenzen der Erreger bei begrenztem Wirkstoffangebot. Mithin ergeben sich hier ähnliche Effekte wie in der Bakteriologie und Virologie. Dieses Szenario soll der Anlass sein, einmal grundsätzlich über Parasitismus nachzudenken.

Parasiten werden in der Tiermedizin u. a. nach Lokalisation (Endo-, Ektoparasiten), nach Kontaktdauer (temporär, stationär, periodisch, permanent), Vermehrungsformen und Wirtsspezifität unterschieden. Darunter wird eine sehr heterogene Gruppe von eukaryonten Krankheitsverursachern subsumiert, die nicht als Bakterien, Viren oder Pilze zu klassifizieren waren und den Protozoen oder Metazoen angehören. Dieser historisch bedingten Einteilung soll die aktuelle biologische Definition des Parasitismus gegenübergestellt werden.

In der Ökologie von Organismen gibt es verschiedene Beschreibungen der gegenseitigen Wechselwirkungen, davon sollen hier die zwei wichtigsten herausgegriffen werden, die sich in der Intensität der Beeinflussung des Wirtes unterscheiden.