Die kontinuierlich steigende Inzidenz des Kolonkarzinoms, insbesondere in den letzten
beiden Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts, scheint auf hohem Niveau zum Stillstand
gekommen zu sein. Dennoch hat dieses Krankheitsbild nichts von seiner exponierten
Bedeutung für den individuellen Leidensweg (Morbidität und Mortalität) und die epidemiologische
Bedeutung verloren. Gemeinsam bleiben die Kolon- und Rektumkarzinome die zweithäufigsten
Tumoren des Menschen. Das Kolonkarzinom alleine steht an dritter Stelle der Rangliste
sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Längst bedarf auch die AWMF‐Leitlinie „Kolorektales
Karzinom“ einer Überarbeitung. Kontinuierlich entstehen neue Aspekte, Entwicklungen
und Ansätze zum Screening, zur Diagnostik und zur Therapie dieses Malignoms. Während
sich Forschungsgruppen mit der Entwicklung eines diagnostischen Chips zum Tumornachweis
beschäftigen, radiologisch die Bildgebung einen Trend zur virtuellen CT‐Kolonografie
bzw. MRT‐Kolonografie verfolgt, hat sich in der chirurgischen Therapie die laparoskopische
Technik des Kolonkarzinoms etabliert und besitzt inzwischen in vielen Zentren einen
höheren Stellenwert als die offene Tumorchirurgie. Zuletzt werden auch pharmakologisch
und chemotherapeutisch (Angiogenesehemmer, EGFR‐Inhibitoren) neue Wege erkundet, die
ebenfalls noch nicht in den Leitlinien verankert sind.
Ziel dieses Beitrags soll eine Darstellung der heute anerkannten Grundlagen von Diagnostik,
Therapie und Nachsorge des Krankheitsbilds „Kolonkarzinom“ sein, die den Leser zur
weiteren Vertiefung spezifischer Aspekte inspirieren möge.
Quellenangaben
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Dr. med. R. Keller
Abteilung Chirurgie
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