Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2008; 5(2): 26-27
DOI: 10.1055/s-2008-1038318
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Erythropoetin und L-Carnitin

Uwe Gröber
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Publication Date:
05 June 2008 (online)

Zwischen dem Serumspiegel an freiem und gesamtem Carnitin und der therapeutisch notwendigen Epoetindosis besteht eine signifikant negative Korrelation. Der durch die Hämodialyse ausgelöste Mangel an L-Carnitin trägt zur Verkürzung der Lebensdauer der urämischen Erythrozyten bei. Die Niere spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der endogenen Carnitin-Homoöstase. Über 90 % des freien Carnitins im primären Nierenfiltrat werden von der gesunden Niere renal rückresorbiert. Hämodialysepatienten weisen häufig aufgrund erniedrigter endogener Synthese und erhöhten Dialysatverlusten einen Carnitinmangel auf. Während einer Dialyse nimmt der L-Carnitin-Gehalt im Blutplasma um bis zu 75 % ab. Daneben ist bei urämischen Patienten die mitochondriale Fettsäure-Oxidation gestört, sodass vermehrt Acyl-Reste anfallen, die an Carnitin gebunden werden. Die Clearancerate für Acyl-Carnitin (> 3‐fach) liegt signifikant höher als für freies Carnitin (erhöhte Carnitinverluste als Acyl-Carnitin!).

Literatur

  • 1 Gröber U. Arzneimittel und Mikronährstoffe - Medikationsorientierte Supplementierung. Stuttgart; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2007
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