Z Gastroenterol 2008; 46 - P5_07
DOI: 10.1055/s-2008-1037656

FibroScan: Ursachen für schwankende hepatische Elastizitätswerte im Verlauf

F Metzler 1, A Flesch 1, H Lenzen 1, H Bantel 1, S Schulz 1, P Fytili 1, K Deterding 1, MP Manns 1, MJ Bahr 1
  • 1Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover

Hintergrund: Die transiente Elastographie (TE, Fibroscan ®) findet eine zunehmende Verbreitung als nichtinvasives Verfahren der Leberfibrosediagnostik. Bei wiederholten Messungen finden sich jedoch mitunter erhebliche intraindividuelle Schwankungen der Elastizitätswerte.

Methoden: Bei 26 Patienten (16 m/10 w) wurden im Abstand von 4 Tagen bis 12 Monaten zwischen 2 und 11 TE-Messungen bei folgenden Ätiologien durchgeführt: 1x akute Hepatitis B, 1x akutes kryptogenes Leberversagen, 1x chronische Hepatitis B, 1x HBV-HCV-Koinfektion, 9x chronische Hepatitis C, 1x PBC & Hepatitis C, 4x AIH, 5x kryptogene Hepatitis, 2x Fettleberhepatitis, 1x medikamentös-toxische Hepatitis.

Ergebnisse: 6/26 Patienten wiesen eine stark divergierende Elastizität im Verlauf auf. Diese schwankte um den Faktor 2–3, wobei intraindividuelle Veränderungen vom Normalbereich bis zu Werten, wie sie bei Leberzirrhose vorkommen, nachgewiesen wurden. Als Grunderkrankungen fanden sich akute Hepatitis B, akute cholestatische Hepatitis, chronische Hepatitis C, chronische Hepatitis B, medikamentös-toxische Hepatitis und akutes Leberversagen. Alle Patienten hatten zum Zeitpunkt der reduzierten hepatischen Elastizität einen signifikanten akuten Schub ihrer jeweiligen Erkrankung, was sich in einer Erhöhung der Transaminasen bzw. Zunahme der Cholestase äußerte. Im Fall des akuten Leberversagens war die Besserung der Elastizitätswerte mit einem progredienten Funktionsverlust der Leber assoziiert.

Schlussfolgerung: Unabhängig von der zugrunde liegenden Ätiologie können akute Lebererkrankungen bzw. akute Schübe chronischer Lebererkrankungen zu einer verminderten Elastizität der Leber führen und fälschlich einen erhöhten Fibrosegrad suggerieren.