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DOI: 10.1055/s-2008-1037603
KLINISCHE BEDEUTUNG DES INTERFERON-AKTIVIERTEN 2´–5´-OLIGOADENYLATSYNTHETASE (OAS)/RNASE L SYSTEMS BEI DER THERAPIE DER CHRONISCHEN HEPATITIS C
Einleitung: Interferon-alfa (IFN) induziert die 2´–5´-Oligoadenylatsynthetase (2´–5´-OAS), welche die RNase L aktiviert. RNase L schneidet virale RNA an UU und UA Sequenzen. Die klinische Bedeutung des 2´–5´-OAS/RNase L Systems für ein Ansprechen auf eine IFN-basierte Therapie der chronischen Hepatitis C ist unbekannt. Methoden: Bei Patienten mit einer Infektion mit den Hepatitis C Virus (HCV) Genotypen 1 bzw. 3 wurde in Nukleotidsequenzen, die für nicht-strukturelle und strukturelle Proteine des HCV kodieren, die Anzahl an RNase L Schnittstellen ermittelt (HCV 1b: NS5A, n=45; E2/PePHD, n=41; CD81/HVR2, n=38; p7, n=61, NS3, n=26, NS5B, n=26; HCV 3a: NS5A, n=33; E2/PePHD, n=33; CD81/HVR2, n=17.(Sarrazin et al. Hepatol 2000; 31: 1360. Sarrazin et al.Virol 2001; 289: 150. Sarrazin et al. J.Virol. 2002; 76: 11079. Sarrazin et al. J.Infect.Dis. 2005; 192: 1710. Hofmann et al. J.Infect.Dis. 2003; 187: 982. Mihm et al. Antiviral Ther 2006; 11: 507)). Die Häufigkeit an RNase L Schnittstellen wurde auf eine Assoziation mit dem HCV Genotyp (HCV 1b versus 3) untersucht. Außerdem wurde die Häufigkeit an RNase L Schnittstellen auf eine Assoziation zum Ansprechen auf eine IFN-basierte Therapie getestet. Bei 5 Patienten mit einer HCV 1b Infektion und Nichtansprechen auf eine IFN-basierte Therapie wurde die Häufigkeit von RNase L Schnittstellen im NS5A und NS4B Gen im Therapieverlauf untersucht (baseline, TW 2–4 bzw. 24–48; FU W 12–24). Ergebnisse: Zwischen dem Ansprechen auf eine anitivirale Therapie und der Anzahl an RNase L Schnittstellen in den Nukleotidsequenzen von HCV NS5A, NS5B, NS3, p7, E2/PePHD oder CD81/HVR2 wurde keine signifikante Assoziation beobachtet bei Patienten mit HCV 1b oder 3a Infektion. Die Häufigkeit von RNase L Schnittstellen im HCV NS4B und NS5A unterschied sich nicht signifikant zu verschiedenen Zeitpunkten im Therapieverlauf bei 5 Patienten mit HCV 1b Infektion und NR. Patienten mit einer HCV 3a Infektion zeigten mehr UU- und UA-Schnittstellen im NS5A und E2/PePHD, aber nicht im CD81/HVR2, als Patienten mit einer HCV 1b Infektion (p<0.0001). Schlussfolgerungen: Weder bei Patienten mit einer HCV Genotyp 1b noch einer HCV 3a Infektion fand sich eine Assoziation der Häufigkeit von RNase L Schnittstellen mit dem Ansprechen auf eine IFN-basierte antivirale Therapie. Patienten mit einer Infektion mit dem stärker IFN-empfindlichen HCV Genotyp 3a zeigten mehr RNase L-Schnittstellen im HCV NS5A und E2/PePHD als Patienten mit einer HCV 1b Infektion.
Hepatitis C - Interferon-alfa - RNase L - Therapieansprechen