Z Orthop Unfall 1996; 134(1): 16-20
DOI: 10.1055/s-2008-1037412
© 1996 F. Enke Verlag Stuttgart

Totaler Femurersatz nach mehrfachen periprothetischen Frakturen zwischen ipsilateralem Hüft- und Kniegelenksersatz bei chronischer Polyarthritis

Falldarstellung von 2 PatientenTotal Hip Replacement After Multiple Periprosthetic Fractures Between Ipsilateral Hip and Knee Prostheses in Chronic PolyarthritisM. Porsch, R. Galm, L. Hovy, M. Starker, F. Kerschbaumer
  • Abteilung für Rheumaorthopädie, Orthopädische Universitätsklinik Frankfurt/Main
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Publication Date:
14 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Fortschreitende Gelenkdestruktion bei chronischer Polyarthritis macht oft schon frühzeitig den endoprothetischen Ersatz von Hüft- und Kniegelenken erforderlich. Im weiteren Verlauf auftretende Femur-schaftfrakturen stellen eine schwerwiegende Komplikation dar. Eine vorbestellende Osleopenie, wie sie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis häufig vorgefunden wird, begünstigt das Auftreten dieser Komplikation. Die Fraktur ist meist distal der Spitze des Prothesenschafts lokalisiert. Ein adäquates Trauma muß nicht vorangehen. Die Inzidenz ist nach TEP-Wechseln erhöht. Patienten, die sich ipsilateral einem Hüft- und Kniegelenkersatz unterziehen mußten, sind in besonderem Maße von Frakturen des Femurschafts zwischen den Spitzen der benachbarten Prothesen bedroht.

In diesem Zusammenhang berichten wir über zwei Patienten (beide männlich; 54 und 71 Jahre alt), die nach endoprothetischer Versorgung von Hüft-und Kniegelenken sowie Wechseloperationen Femurschaftfrakturen erlitten. Bei beiden Patienten lag eine ausgeprägte cortisoninduzierte Osteopenie vor. Nachfolgend kam es zu Refrakturen mit Bruch bzw. Auslokkerung der eingebrachten Osteosyntheseplatten, so daß nun die Implantation eines totalen Femurcrsatzes erforderlich war. Hierdurch konnte beiden Patienten die Gehfähigkeit erhalten werden.

Um die zwischen den Prothesenspitzen auftretende Streßkonzentration zu reduzieren und damit das Fraklurrisiko zu senken, sollte unseres Erachtens bei stabilen Bandverhältnissen die endoprothetische Erslversorgung des Kniegelenks mit einem Oberflächenersatz angestrebt werden.

Abstract

Periprosthetic femur fractures are one of the most severe complications in hip surgery. Osteoporosis as seen in patients wilh rheumatoid arthritis could favour such fractures. which are located mostly between the stems of hip and knee prostheses. A traumatic event is not even required. The fracture rate increases with predisposing factors. such as preliminary changes of the prostliesis or osleoporosis.

This paper reports two patients with rheumatoid arthrilis (males, 54 and 71 years old) with femur fractures after total hip and knee replacements. Both had a severe osteoporosis caused by a long term steroid therapy. Consecutively, both patients showed refractures of the femur with loosening of the osteosynthese material. so that a total femur replacement was required. However, both palients are able to walk.

To reduce the risk of femur fractures between the lips of knee and hip prostheses it is advisible to use knee prostheses without a proximal intramedullary stem. In this way pressure stress is reduced.

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