Bestimmung der Hyaluronsäure im Nucleus pulposus bei akuten und chronisch degenerativen Bandscheibenveränderungen

Zusammenfassung

Fragestellung: Die Hyaluronsäurekonzentration des Nucleus pulposus steht in direktem Zusammenhang mit dem osmotischen Druck. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, den Gehalt an freier und gebundener Hyaluronsäure im Nucleus pulposus bei akuten und chronisch degenerativen Bandscheibenveränderungen zu untersuchen. Methode: Es wurden 20 humane Bandscheibenanteile, der Segmente L4/5 und L5/S1 untersucht. Nach der Entnahme im Rahmen der Bandscheibenoperation wurde das gewonnene Material unmittelbar bei - 80°C tiefgefroren. Die Bestimmung der Hyaluronsäure wurde mit dem HA-Test der Firma Pharmacia durchgeführt. Das untersuchte Bandscheibenmaterial wurde hierzu mit isotonischer Kochsalzlösung (0,9%) und mit Triton X-100 (2%) behandelt. Anschließend wurde das jeweils gewonnene Untersuchungsmaterial, mit dem RIA-Test untersucht Bei allen Patienten wurde die Anamnesedauer von seiten des operierten Bandscheibenvorfalls bestimmt. Es wurden 3 Gruppen unterschieden: In der ersten Gruppe lag bei 5 Patienten ein akuter Bandscheibenvorfall mit einer Anamnesedauer unter 1 Woche vor. Bei 8 Patienten der zweiten Gruppe fand sich ein Bandscheibenvorfall mit einer Anamnese von über 4 Wochen mit ausgedehnter konservativer Therapie vor. Bei den 7 Patienten der Kontrollgruppe wurde aufgrund anderer, degenerativer Erkrankungen eine Spondylodese durchgeführt. Ergebnisse: Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen in der Gruppe mit einem akuten Bandscheibenvorfall signifikant mehr (p< 0,05) freie und gebundene Hyaluronsäure. Zwischen der Kontrollgruppe und den Patienten mit einem Bandscheibenvorfall älterer Anamnese zeigte sich hingegen kein signifikanter Unterschied (p> 0,05). Schlußfolgerung: Zusammenfassend konnten wir zeigen, daß bei einem akuten Bandscheibenvorfall der Nucleus pulposus mehr Hyaluronsäure als ältere degenerativ veränderte Bandscheiben enthält. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Genese akuter und chronischer Bandscheibenvorfälle diskutiert.

Abstract

Aim of the study: The hyaluronic acid concentration of the nucleus pulposus is in direct connection with osmotic printing. This examination shoes the free and bound hyaluronic acid content of the nucleus pulposus during acut and chronically degenerative disc modifications. Methods: 20 humane disc parts of the rungs L4/5 and L5/S1 were examined. The intervertebral disc material were deep-frozen to - 80 °C directly after discectomy. The determination of the hyaluronic acid was carried out with the HA-test of the Company Pharmacia. The examined disc material was treated with isotonic common salt Solution (0,9%) and triton X-100 (2%). The investigation material was examined with the RIA-test. The patients were subdivided in 3 groups reference to there different anamnese. The first group included 5 patients with an acut disc herniation and an anamnese time under 1 week. The second group consisted of 8 patients with an disc herniation and an anamnese time of more than 4 weeks with extensive conservative therapy. In the third group, the control group including 7 patients, a spondylodese was performed due to other degenerative disc modifications. Results: The results of the investigation showed significantly more (p < 0,05) free and bound hyaluronic acid in the group with an acut disc herniation. On the other hand, no significant difference appeared between the control group and the patients with an disc herniation of older anamnese (p > 0,05). Conclusion: We could show that the nucleus pulposus contains more hyaluronic acid in the case of an acut disc herniation than in case of older degenerative disc modifications. The results shoes important new views for the discussion of the genesis of acut and chronic nucleus pulposus prolapses.

Schlüsselwörter

Bandscheibe - Hyaluronsäure - Degeneration

Key words

Nucleus pulposus - hyaluronic acid - degeneration