Die Absorptionsfähigkeit der bestrahlten und unbestrahlten Vagina für konjugierte Östrogene

Zusammenfassung

Sieben Patientinnen nach primärer Strahlentherapie eines Zervixkarzinoms und elf nichtbestrahlte postmenopausale Frauen erhielten durch vier Wochen täglich konjugierte Östrogene in Salbenform in die Vagina appliziert. Vor der ersten Medikation sowie 1,2,4,6, 8, 12 und 24 Stunden danach wurden Östradiol, FSH und LH im Serum bestimmt und die Mittelwertkurven der beiden Kollektive verglichen. Bei drei bestrahlten und sieben der nichtbestrahlten Patientinnen wurden in wöchentlichen Abständen zytologische Abstriche von der Vaginalhaut abgenommen und der Reifungsindex bestimmt. Die Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß es zur Absorption der Östrogene durch die Vaginalhaut und dadurch zur lokalen und systemischen Wirkung der Östrogene kommt. Bei den bestrahlten Patientinnen erfolgen die Absorption der Östrogene und die Ausreifung des Vaginalepithels jedoch deutlich langsamer als bei den nichtbestrahlten Frauen.

Abstract

Eighteen women received for four weeks daily applications of conjugated estrogens in ointment. Seven had had primary irradiation of carcinoma of the cervix and eleven were in the menopausal stage without irradiation. Before the first medication and 1, 2, 4, 6, 8, 12 and 24 hours afterwards the estradiol, FSH and LH levels were estimated and the mean values of the two collectives compared. Cytologie smears of the vaginal wall were taken weekly of three irradiated and seven not irradiated patients. From the results one can draw the conclusion that an absorption of the estrogens through the vaginal wall takes place leading to local as well as systemic effects of the estrogens. However in the radiated patients the absorption of estrogen and maturation of the epithelium was significantly slower than in the not-irradiated group.