Z Orthop Unfall 1999; 137(1): 57-60
DOI: 10.1055/s-2008-1037037
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ein Vergleich der klinischen und funktionellen Ergebnisse von ausgeschiedenen mit in einer prospektiven Knieendoprothesenstudie verbliebenen Patienten

A Comparison of Knee and Function Score of Patients Lost to Follow-up with Patients Reattending a Prospective Total Knee Arthroplasty StudyA. König, Bettina Schreiber, Ch. Räder, M. Scheidler
  • Orthopädische Universitätsklinik König-Ludwig-Haus Würzburg
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Publication Date:
14 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Überlebenszeilanalysen sind nur dann korrekt, wenn Studienausscheider und verbliebene Patienten sich in ihrem Gesundheitszustand nicht unterscheiden. Zur Prüfung dieser Prämisse wurden Knie- und Funktionsscore der aus einer prospektiven Knieendoprothesenstudie ausgeschiedenen Patienten untersucht und diese Scores mit den entsprechenden Werten der in der Studie verbliebenen Patienten verglichen. Die Zahl der Revisionsoperationen bei den ausgeschiedenen Patienten und die Gründe für das Ausscheiden wurden erfragt.

Methode: Von 680 zwischen 1989 und 1994 prospektiv implantierten PFC-Modular-Knieendoprothesen mit jährlichen Nachuntersuchungen gemäß der Knee-Society verstarben 53 Patienten mit 60 Implantaten, konnten 17 Patienten mit 19 Implantaten nicht für die Untersuchung verwendet werden und wurden 21 Patienten mit 24 Implantaten telefonisch befragt. 56 ausgeschiedene Patienten mit 61 Knieendoprothesen wurden klinisch nachuntersucht und ihre Werte mit denen der in der Studie verbliebenen 460 Patienten mit 516 Knieendoprothesen verglichen.

Ergebnisse: Die Ausgeschiedenen waren präoperativ älter als die Verbliebenen und wiesen einen Trend zu mehr funktionslimitierenden Erkrankungen auf. Postoperativ bestand bei den Ausgeschiedenen ein erniedrigter mittlerer Funktionsscore und tendentiell niedrigere mittlere Kniescores. Revisionsoperationen hatten bei den Ausgeschiedenen nicht stattgefunden. Kosten und schlechterer Gesundheitszustand bedingten das Nichterscheinen zur Nachuntersuchung.

Schlußfolgerungen: Ausgeschiedene und in Knieendo-prothesenstudien verbliebene Patienten unterscheiden sich im allgemeinen Gesundheitszustand. Durch derartige Datenzensuren wird die Verwertbarkeit von Überlebenszeitanalysen eingeschränkt. Die vollständige Nachuntersuchung aller Patienten mit validen und reliablen Instrumenten sowie die getrennte Erfassung von gelenkbezogenem und funktionellem Resultat sind daher erforderlich.

Abstract

Purpose: Survival analysis is correct when patients lost to follow-up are as healthy as patients still being followed. Therefore, the resulls of patients who missed the follow-up visits were determined and compared with the results of the patients still in the study. Revision surgery and the reasons for failing to reattend the follow-up visits were recorded.

Methods: Of 680 unconstrained total knee arthroplasties implanted between 1989 and 1994 with yearly patient evaluation according to the Knee Society 53 patients with 60 implants died, 17 patients with 19 implants could not be used for ihe study and 21 patients with 24 implants were interviewed by telephone. 56 patients wilh 61 implants lost to follow-up were examined by visiting them at their homes (drop-outs) and compared to the 460 patients with 516 implants still in the study.

Results: The drop-outs were older at surgery and had more medical infirmity than ihe remaining patients. Drop-outs had a lower mean function score and a tendency to a lower mean knee score at follow-up compared with the patients in the study. No revision surgery was performed in drop-out knees. Reasons for not reattending the follow-up were mainly long travel and health.

Conclusions: Patients reattending a study are healthier than drop-outs. This censoring mechanism limits correct survival analysis. A complete follow-up of patients and separate assessment of knee and functional Status with reliable and valid instruments is required.

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