Geburtshilfe Frauenheilkd 1984; 44(4): 260-262
DOI: 10.1055/s-2008-1036888
Geburtshilfe

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Inversio uteri puerperalis

Puerperal Inversion of the UterusJ. Meinert
  • Frauenklinik des St. Markuskrankenhauses Frankfurt a. M.
  • Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität (Chefarzt: Professor Dr. med. A. W. Schwenzer)
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Unter den heute üblichen Voraussetzungen muß im europäischen Raum mit einer Inversio auf etwa 25000 Geburten gerechnet werden.

Die unsachgemäße Leitung der Nachgeburtsperiode kann die Häufigkeit um ein Vielfaches erhöhen. Wie Zahlen aus Nordamerika belegen, haben dort die Unterlassung der medikamentösen Leitung der Nachgeburtsperiode und der Zug an der Nabelschnur zu einer Frequenz von 1:2000 geführt. Die Frage, ob die »cord traction« wirklich so unbedenklich ist, wie in den letzten Jahren immer wieder behauptet wurde, muß deshalb unserer Meinung nach neu diskutiert werden.

Zur klassischen Symptomen-Trias gehören Schmerz, Schock und Blutung. Wenn die manuelle Reposition sofort nach dem Ereignis erfolgt - nötigenfalls auch ohne Narkose -, sind schwerwiegende Komplikationen und postoperative Morbidität kaum zu erwarten. Nach einer Inversio kann mit weiteren ungestörten Schwangerschaftsverläufen gerechnet werden.

Abstract

In Europe, one inversion per 25,000 births is expected with present day obstetric management.

Faulty management of the third stage of labour may increase the incidence many-fold. North American figures show that the omission of medications during the third stage of labour and traction on the umbilical cord have increased the incidence to 1 in 2,000. Whether cord traction is as free of danger as has been claimed within recent years, needs to be re-evaluated.

The classical symptoms and signs of inversion of the uterus are pain, vascular shock and bleeding. If manual reposition of the uterus occurs immediately following the inversion, even without anesthesia, severe complications and post-operative morbidity are low. Following inversion of the uterus, further normal pregnancies can be expected.

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