RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2008-1036792
© 1982 Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Die Aussagekraft einer einmaligen Bestimmung der Harnsäurekonzentration im Serum zur Früherfassung der hypertensiven Schwangerschaftskomplikationen* **
The Value of a Single Determination of Serum Uric Acid Concentration in the Early Diagnosis of Hypertensive Disorders in Pregnancy * Diese Untersuchung wurde durch Sachbeihilfen des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (FA 8824) sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Ka 426/2-4) unterstützt** Die Ergebnisse wurden auszugsweise am 10.5. 1981 auf der 170. Tagung der »Niederrheinischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe« in Düsseldorf vorgetragen*** Jetzige Adresse: Priv.-Doz. Dr. H. Kaulhausen, Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Podbielskistr. 380; 3000 Hannover 51Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. März 2008 (online)

Zusammenfassung
Bei 200 gesunden, normotonen Erstgebärenden wurde untersucht, ob eine einmalige Harnsäurebestimmung im Serum zwischen der 28. und 32. Schwangerschaftswoche es ermöglicht, das Risiko einer später auftretenden hypertensiven Komplikation frühzeitig zu erfassen. Als Grenzwert wurde eine Harnsäurekonzentration im Serum von 3,6 mg/dl zugrunde gelegt. Schwangere mit später auftretender Gestose zeigten zu Beginn des letzten Trimenons eine im Mittel statistisch signifikant höhere Harnsäurekonzentration im Serum als solche ohne Gestose (p<0,01). Eine hypertensive Komplikation (Gestose bzw. schwangerschaftsbedingte Hypertonie ohne Proteinurie) trat bei Frauen mit einer über dem Grenzwert erhöhten Harnsäurekonzentration (»positi ves« Testergebnis) häufiger als bei den übrigen Schwan geren auf (p<0,001). Lediglich 9% der Frauen mit einem »negativen« Testergebnis (Harnsäurekonzentration unter dem Grenzwert) zeigten später eine leichte Form einer hypertensiven Komplikation. Allerdings wiesen 74% der Schwangeren mit einem »positiven« Test im weiteren Verlauf der Schwangerschaft keine Blut druckerhöhung auf. Die Voraussagekraft eines »positi ven« Testergebnisses ist somit gering (26%), dagegen ist die Voraussagekraft eines »negativen« Testergebnisses relativ hoch (91%).
Abstract
In 200 healthy, normotensive nulliparous women, a single determination of serum uric acid concentration was done between weeks 28-32 of gestation in order to identify a possible increased risk of developing hyperten sive complications. If serum concentrations higher than 3.6 mg/dl were considered as increased (»positive test«), women who developed toxaemia of late pregnancy (proteinuric hypertension), had a significantly elevated mean serum uric acid concentration already at the beginning of the third trimester (p<0.01). The incidence of toxaemia and hypertensive disease without proteinuria was signifi cantly higher in the group of women with an elevated uric acid value (p<0.001). Only 9% of pregnant women with a »negative test« ultimately developed a mild form of a hypertensive complication. Conversely, 74% of the patients with a »positive test« remained normotensive. Thus, the predictive value of a »positive test« is low (26%) and that of a »negative test« relatively high (91%).