Zusammenfassung
49 ehemalige Genitalkarzinom-Patientinnen und ihre Partner wurden hinsichtlich der
Struktur ihrer Paarbeziehungen und des Ausmaßes ihrer subjektiven Körperbeschwerden
untersucht. Es zeigten sich auffällig ausgeprägte Körperbeschwerden sowohl bei den
ehemaligen Patientinnen als auch bei den Partnern, was als Zeichen einer überhöhten
Wachsamkeit gegenüber dem eigenen Körper interpretiert wurde. Das hohe gegenseitige
Einfühlungsvermögen fand vor dem geschlechtlichen Bereich ein Ende, was auf Konflikte
hinweisen kann. In den Paarbeziehungen zeigten sich überwiegend symmetrische Beziehungsformen.
Auch unbefriedigende Beziehungsformen konnten isoliert werden. Die Ergebnisse werden
im Hinblick auf Möglichkeiten psychotherapeutischer Beratung durch den behandelnden
Arzt interpretiert.
Abstract
49 couples where the female partner had formerly been suffering from carcinoma of
the genitals, were examined with regard to the structure of their mutual relationship
as partners and the extent of their subjective physical complaints and symptoms. Both
the former cancer patients and their partners displayed very marked physical complaints.
This can be interpreted as a sign of exaggerated attention being paid to the subject's
own body. The highly developed sense of mutual empathy ceased when sexuality was involved;
this can point to the existence of conflicts. Mutual relations within a couple were
predominantly symmetrical. Unsatisfactory types of relationship were also identified.
Results are interpreted with regard to possibilities of psychotherapeutic consultation
by the treating physician.