Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1036477
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Vergleich zwischen radioimmunologischer E2-Messung im Plasma und Östrogenbestimmung im Urin mit einem Hämagglutinations-Hemmtest
RIA-Measurement of Plasma-E2 versus Measurement of the Urinary Oestrogens with a Haemagglutination Inhibition TestPublication History
Publication Date:
13 June 2008 (online)

Zusammenfassung
Ziel dieser Untersuchung war die Überprüfung des diagnostischen Wertes eines neuen Hämagglutinationshemmtests (HI-Estrotec) zur Östrogenbestimmung im Urin. In 42 stimulierten Zyklen bei 40 Patientinnen des Erlanger IVF-Programmes wurden morgens simultan Östradiol im Plasma (radioimmunologisch) und Urin-Östrogene bestimmt.
Beim Vergleich aller gemessener Wertepaare ergibt sich ein Korrelationskoeffizient von r = 0,6968. Ermittelt man im gesamten Morgenurin die ausgeschiedene Östrogenmenge und korreliert sie mit den radioimmunologisch bestimmten E2-Werten, dann errechnet sich ein Koeffizient von r = 0,641.
In 42 stimulierten Zyklen erreichten 26 Frauen den Schritt der Follikelpunktion. Mittelt man für dieses Teilkollektiv die täglichen Ergebnisse und stellt die Wertepaare graphisch dar (Abbildung 3), dann verlaufen die Kurven für E2- und Urin-Östrogene nahezu parallel und die durchschnittlichen Maxima fallen auf denselben Tag, nämlich den 1. Tag nach der HCG-Gabe. Analysiert man dagegen vergleichend die beiden Hormonkurven der einzelnen Patientin, dann ergeben sich in 14 von 26 Fällen zeitliche Differenzen hinsichtlich der Urin- und Plasma-Östrogenmaxima von 24 Stunden und mehr.
Wo liegen die Vorteile des HI-Estrotec?
-
Einfache Handhabung ohne größere Anforderung an eine Laboreinrichtung.
-
Rasches Vorliegen der Resultate nach 2 Stunden.
-
Möglichkeit, ohne nennenswerten Aufwand die Urin-Östrogene mehrmals täglich zu messen.
Wo liegen die Nachteile?
Bedingt durch die Hormonbestimmung im Urin »hinken« die Werte häufiger hinter den Plasma-Östradiolspiegeln hinterher. Für die HCG-Terminierung der Ovulation sind jedoch aktuelle Parameter nahezu unverzichtbar.
Der diagnostische Wert des neuen Verfahrens dürfte dagegen ausreichend sein, wenn man die Ovulation nicht terminiert und den spontanen LH-Anstieg abwarten will. In diesem Fall verknüpft man Urin-Östrogenbestimmung und Urin-LH-Bestimmung.
Abstract
To prove the diagnostic value of a new haemagglutination inhibition test (HI-Estrotec), urinary and plasma oestrogens were simultaneously measured in 42 stimulated cycles of 40 women of the Erlangen IVF programme.
Comparing the results of all paired samples, there was a correlation coefficient r = 0.6968. Correlating the total oestrogens in the early morning urine with the plasma-E2, the coefficient was r = 0.641.
In 26 cases of the 42 stimulated cycles egg retrieval could be performed. Averaging the daily values of these women the graphs of E2 and urinary oestrogens show nearly parallel curves with maximal values on the same day, i.e. the first day after HCG application. Comparing the two curves of the individual patient, in 14 of 26 cases there are differences of more than 24 hours between the maximal values of urinary and plasma oestrogens.
The advantages of the HI-Estrotec-Assay are:
-
Simple handling without special demands on the laboratory equipment.
-
The results can be obtained after two hours already.
-
The possibility to measure several times a day without great effort.
The disadvantage is:
The delayed appearance of the hormones in the urine. To induce ovulation with HCG, however, actual parameters are indispensable.
If the ovulation is triggered by the endogenous LH surge the diagnostic value of the new assay is sufficient when it is combined with an LH monitoring.