Zusammenfassung
Unter den pränatalen Infektionskrankheiten nimmt die Toxoplasmose durch die Möglichkeit
der medikamentösen Behandlung eine Sonderstellung ein. Voraussetzung für den Erfolg
der Behandlung, durch die der Fet vor einer Infektion geschützt werden soll, ist die
rechtzeitige Diagnose der Frischinfektion durch ein serologisches Screening. Daß trotz
regelrecht durchgeführtem Screening jedoch eine Infektion möglich ist, zeigt der Fall
einer 22jährigen II-Gravida, bei der durch eine serologische Kontrolluntersuchung
am Ende des IL Trimenons eine Frischinfektion aufgrund einer Serokonversion diagnostiziert
wurde. Bei der Ultraschalluntersuchung konnten bereits ein ausgeprägter Hydrocephalus
sowie Hepatomegalie und ein Ascites festgestellt werden. Die Geburt wurde in der 33.
Schwangerschaftswoche eingeleitet. Postpartal erhobene Befunde, einschließlich Plazenta-
und Eihauthistologie bestätigten die Diagnose einer konnatalen Toxoplasmose. Die Problematik,
die bei Erhebung eines negativen serologischen Erstbefundes besteht, wird besprochen.
Abstract
Toxoplasmosis is a special prenatal infection because it is susceptible to medication.
Serologic screening and early diagnosis of a new infection is a prerequisite for successful
treatment, which protects the fetus from infection. A case of a twenty-two year old
gravida-II shows, that infection is possible despite negative initial screening. A
new infection was diagnosed because of seroconversion at a routine screening at the
end of the second trimester. An ultrasound scan showed severe hydrocephalus, hepatomegaly,
and ascites. Labor was induced in the 33rd gestational week. Conatal toxoplasmosis
was confirmed by histologic and microbiologic studies of the placenta and membranes.
We discuss the difficulties resulting from negative primary serology.