Zusammenfassung
Bei der heute routinemäßig durchgeführten Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft
wird sich für den Untersucher und die Patientin häufig die Diagnose einer Beckenendlage
ergeben. Aus 4066 Einzelbestimmungen wurde eine Kurve ermittelt, die die relativen
Anteile von Beckenendlagen, Kopflagen und Querlagen im Verlauf der Schwangerschaft
angibt. Dabei zeigen sich deutliche, z. T. statistisch signifikante Unterschiede zwischen
Erstund Mehrgebärenden in bezug auf die einzelnen Lagen. Die Auswertung mehrerer Ultraschallbefunde
an ein und derselben Patientin erlaubt Aussagen über die Wahrscheinlichkèit der zu
einem bestimmten Zeitpunkt der Schwangerschaft noch zu erwartenden Drehung von der
Beckenendlage in die Kopflage. Hierbei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen
Erst- und Mehrschwangeren: So beträgt die Chance einer Erstschwangeren mit Beckenendlage
ihres Kindes in der 29. Woche, daß sich das Kind noch spontan in die Kopflage drehen
kann, 32,1%, während es bei der Mehrschwangeren 70,2% Wahrscheinlichkeit für eine
spontane Drehung sind. In der 33. Woche ist die Wahrscheinlichkeit bei der Erstgravida
15,5% gegenüber 57,5% bei der Mehrgravida. Ab der 37. Woche ist weder bei Erst-, noch
bei Mehrschwangeren mit einer spontanen Drehung in die Kopflage zu rechnen. Ein Kind
in Kopflage hingegen dreht sich in der 29. Woche bei einer Erstpara mit 0,6% Wahrscheinlichkeit
in eine BEL; bei einer Mehrpara ist die Chance mit 2,3% deutlich höher. Jenseits der
33. Woche ist bei beiden Gruppen mit einer Drehung in die BEL nicht mehr zu rechnen.
In je einer Tabelle werden - getrennt für Erst- und Mehrschwangere - die Wahrscheinlichkeiten
der Drehung bei BEL und Kopflagen für die 13.-41. Schwangerschaftswoche angegeben,
so daß der untersuchende Arzt die Patientin exakt über die Wahrscheinlichkeit einer
noch zu erwartenden Drehung in die »richtige« Lage (und umgekehrt) informieren kann:
Tab. 3. Die häufigste (und somit wohl physiologische) Drehung ist die in die Kopflage,
die bis zur 37. Schwangerschaftswoche abgeschlossen ist. Danach ist mit spontanen
Drehungen nicht mehr zu rechnen.
Abstract
Now that ultrasonography is a routine examination in pregnancy, breech presentations
are frequently diagnosed. On the basis of 4066 individual examinations a graph was
drawn indicating the relative frequency of breech, Vertex and transverse presentations
in the course of pregnancy. There are clear, and in some cases statistically significant
differences between primiparae and multiparae with regard to the individual presentations.
The analysis of several ultrasonographic examinations of one and the same patient
makes a prediction possible of the likelihood of the foetus moving from breech to
vertex presentation in a particular week of the pregnancy. Here there are clear differences
between primiparae and multiparae: thus, the chance that a foetus in breech presentation
in the 29th week will move spontaneously into vertex presentation in a primipara is
31.1%, while the degree of probability in multiparae is 70.2%. In the 33rd week the
probability is 15.5% in primiparae, as opposed to 57.5% in multiparae. From the 37th
week on, spontaneous movement into vertex presentation is no longer likely to occur,
in either primiparae or multiparae. In the 29th week, on the other hand, the likelihood
of a foetus in vertex presentation moving into breech presentation in a primiparae
is 0.6%, while in a multiparae it is considerably higher, at 2.3%. From the 33rd week
on there is no likelihood of spontaneous movement into breech presentation in either
group.
Two tables, for primiparae and multiparae, respectively, show the likelihood of movement
from one presentation to the other between the 13th and 41st weeks. Thus, the physician
can inform the patient exactly what degree of likelihood there is of the foetus moving
into the “right” position (and vice versa). The most frequent (and probably physiological)
movement is into vertex presentation; it is completed by the 37th week of pregnancy.
No further spontaneous movement is likely to occur after this time.