Geburtshilfe Frauenheilkd 1987; 47(11): 786-788
DOI: 10.1055/s-2008-1036046
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diagnostik postpartaler Adaptationsstörungen bei der ambulanten Klinikentbindung

Diagnosis of Postpartal Disturbances of Adaptation in Hospital Deliveries of OutpatientsA. Luttkus, H.-D. Frank, M. Stauber
  • Frauenklinik Charlottenburg der Freien Universität Berlin (Direktor: Prof. Dr. med. G. Kindermann)
  • und Universitäts-Kinderklinik Kaiserin-Augusta-Viktoria-Haus (Direktor: Prof. Dr. med. H. Helge) Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Die ambulante Geburt gelangte in den letzten Jahren zu einer vermehrten Akzeptanz in der Geburtshilfe. Zur Zeit wird sie in Berlin von ca. 15% der Mütter gewünscht und von 10% wahrgenommen. Erfreulicherweise wurde hierdurch die mit Sicherheitsrisiken belastete Hausgeburt zurückgedrängt. Da das Problem der kindlichen Adaptationsstörung in Einzelfällen schwierig sein kann, bietet sich die leicht zu handhabende nicht invasive Monitorüberwachung in den ersten Stunden post partum an. Latente Adaptationsstörungen lassen sich hierdurch erfassen, und man vermeidet in Zweifelsfällen eine vorzeitige Entlassung des Kindes. Bei der Gegenüberstellung von technischem Aufwand und Nutzen der Methode müssen folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  1. Die Überwachung ist nicht invasiv und belastet das Kind nicht.

  2. Mutter und Kind werden während der Messung nicht getrennt. So wird die Ausbildung der frühen Mutter-Kind-Beziehung nicht gestört.

  3. Für den Geburtshelfer bringt das KRD mehr Klarheit über den Adaptationszustand der Neugeborenen. Damit wird die Entscheidung erleichtert, ob ein Kind entlassen oder weiter beobachtet werden sollte. Bei blanden Anpassungsstörungen kann leichter beurteilt werden, ob der Pädiater gerufen werden muß oder ob abgewartet werden kann.

  4. Dem gerufenen Pädiater werden nützliche Daten über ein Kind gegeben, das er nicht kennt, abgesehen von einigen anamnestischen Angaben und dem aktuellen Untersuchungsbefund.

Abstract

Delivery in a hospital on an outpatient basis is increasingly accepted in obstetrics. In West Berlin about 15% of the mothers consider this as desirable, and about 10% actually utilize it. Delivery at home. which is associated with safety hazards, is getting less frequent. Since the problem of disturbed adaptation of the infant can be quite difficult, the method of choice is the easily manageable noninvasive monitoring of heart and respiratory frequency of the newborn during the first hour alter birth. This can help to detect latent disturbances of adaptation and premature discharge of the infant from hospital is avoided. The following aspects must be considered:

  1. Monitoring is noninvasive and does not exercise stress on the infant.

  2. Mother and child are not separated during the monitoring. Hence, the early mother-child relationship is not disturbed.

  3. The obstetrician can assess the state of adaptation of the newborn more clearly with the help of the cardiorespiratory diagram. This makes it easier for him to decide whether a child may be released or ought to stay in hospital.

  4. If the paediatrician is consulted, he has at his command useful data on a child he does not know with the exception of u few anamnestic data and the actual examination findings.

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