Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit stellt eine retrospektive Analyse der Geburtseinleitungen durch
3 mg PGE2, unterteilt in elektive und medizinisch indizierte Einleitungen bei insgesamt 2149
Erst- und Mehrgebärenden, in einem Zeitraum von 5 Jahren dar. Die Applikation von
3 mg PGE2-Vaginaltabletten erfolgte in 6stündigem Intervall. Risikoarme Schwangere blieben
bis zur bei 4 - 5 cm Muttermundseröffnung durchgeführten Amniotomie und anschließendem
internen Cardiotokogramm (Telemetrie) mobil. Patientinnen mit spezifischen Risiken
oder spontanem Blasensprung wurden entsprechend überwacht.
Bei elektiver Geburtseinleitung wurden etwa 80% der Erstgebärenden bzw. 90% der Mehrgebärenden
innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Tablettenapplikation entbunden. Die Sectiorate
war mit 2,9% bei den Erstgebärenden bzw. 0,9% bei mehrgebärenden Patientinnen mit
elektiver Geburtseinleitung ausnehmend niedrig.
Bei den Patientinnen, bei welchen die Geburt aus medizinischer Indikation zum Großteil
schon vor Erreichen des Geburtstermines eingeleitet werden mußte, war erwartungsgemäß
der Prozentsatz der erfolgreichen Einleitungen geringer und die Sectiorate naturgemäß
höher.
Das »Fetal outcome« entsprach in beiden Gruppen hinsichtlich Apgarwerten, Nabelschnurblutgasen,
Länge und Gewicht den Normwerten. Die gereinigte perinatale Mortalität betrug 0% (1
kongenitales Vitium mit Exitus letalis).
Die vorliegende Arbeit zeigt, daß die guten Ergebnisse von prospektiven Studien mit
kleinerer Fallzahl durch die retrospektive Analyse von großen Kollektiven durchaus
bestätigt werden, was die Akzeptanz der Methode der Geburtseinleitung mit 3 mg PGE2 bei elektiver, aber auch medizinischer Indikation erklärt.
Abstract
This study is a retrospective analysis of induction of labour by means of PGE2 tablets, one group being electively, the other group medically indicated; in all,
2149 primi- and multiparae during a period of 5 years. Application of the vaginal
tablets containing 3 mg PGE2 was effected every 6 hours. Low-risk women stayed mobile up to the amniocentesis
performed at about 4 - 5 cm. Patients with specific risks or spontaneous ruptures
of the membranes were supervised correspondingly. About 80% of the primiparae, respectively
90% of the multiparae of the elective induction group delivered within 24 hours after
the first application of a vaginal tablet. The rate of Caesarian sections was extremely
low. As expected in patients in whom induction of labour was necessary usually before
term, the percentage of successful inductions was lower and the rate of Caesarian
sections higher. The foetal outcome in both groups in respect of Apgar scores, and
the blood gases of the umbilical cord as well as length and weight ranged within the
normal limits. The cleared perinatal mortality was 0% (1 congenital defect with death).
This study shows that the good results of prospective studies with a smaller number
of cases can be confirmed by a retrospective analysis of an extensive group of patients,
demonstrating the increasing acceptance of induction of labour by means of PGE2 tablets in elective as well as in medical indications.