Klin Monbl Augenheilkd 1995; 207(8): 102-110
DOI: 10.1055/s-2008-1035356
© 1995 F. Enke Verlag Stuttgart

Kinetische funduskontrollierte Perimetrie mit dem Scanning-Laser-Ophthalmoskop*

Kinetic Fundus Perimetry with the Scanning Laser OphthalmoscopeKlaus Rohrschneider, Matthias Becker, Thomas Fendrich, Hans E. Völcker
  • Augenklinik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. H. E. Völcker)
* Teilweise als Poster vorgestellt auf der 93. Tagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in Mannheim 1995
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Publikationsverlauf

Manuskript eingereicht am 27.04.1995

in der vorliegenden Form angenommen am 24.05.1995

Publikationsdatum:
24. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Die Detektion von umschriebenen Gesichtsfelddefekten bei Erkrankungen der Makula ist auch mit modernen perimetrischen Verfahren oft schwierig. Mit den eingeführten klinischen Verfahren ist eine Zuordnung zwischen Morphologie und Funktion für Verlaufsbeobachtung und Dokumentation bisher kaum möglich. Das Scanning-Laser-Ophthalmoskop ermöglicht eine fundusorientierte Untersuchung und erlaubt so eine sichere Zuordnung zwischen Morphologie und entsprechender Funktion.

Patienten und Methodik Mit einer selbstentwickelten kinetisch-perimetrischen Methode am Scanning-Laser-Ophthalmoskop wurden 50 Augen mit umschriebenen Veränderungen des hinteren Pols untersucht. Die Ergebnisse werden mit denjenigen anderer klinischer Untersuchungen wie konventioneller Perimetrie und Amsler-Netz verglichen.

Ergebnisse Besonders bei umschriebenen Veränderungen wie Makulaforamen oder kleinen serösen Abhebungen ist die fundusorientierte Untersuchung mit dem SLO anderen klinischen Untersuchungen überlegen. Im Vergleich zu einer statischen Schwellen-Perimetrie lassen sich besonders bei instabiler Fixation scharfe Skotomgrenzen deutlich besser und erheblich schneller abgrenzen.

Schlußfolgerung Das Scanning-Laser-Ophthalmoskop ermöglicht verschiedene fundus-orientierte Untersuchungen. Die kinetische Perimetrie mit dem SLO kann bei kurzer Untersuchungszeit Skotomgrenzen detektieren und stellt so besonders bei kleinen Skotomen und instabiler Fixation eine wertvolle Hilfe zur Korrelation von morphologischem mit funktionellem Befund dar.

Summary

Background The detection of circumscribed visual field defects due to pathologic macular findings may be difficult even when modern conventional perimetry procedures are used. Using conventional clinical methods there exists no reliable correlation between morphology and function for follow-up and documentation. The Laser Scanning Ophthalmoscope enables a fundus-based examination and therefore allows exact comparison between morphologic appearance and corresponding function.

Patients and Methods 50 eyes with pathologic macular findings were examined using a newly developed kinetic perimetry method based on the Scanning Laser Ophthalmoscope. The results were compared to those obtained with other clinical examinations such as Goldmann or Octopus visual field and Amsler-chart.

Results Fundus-based examination with the SLO is preferable for detection especially when small pathologic findings at the posterior pole like macular holes or small serous detachments are combined with reduced stability of fixation. The detection of sharp borders of the scotomas is much better than with conventional perimetry.

Conclusion The Scanning Laser Ophthalmoscope allows several different types of fundus-based examinations. Concerning kinetic perimetry we were able to find the borders of scotomas within very short examination times. This method therefore is of valuable help in patients with circumscribed scotomas at the posterior pole combined with deterioration of the stability of fixation and allows documentation for follow-up and further comparison with other clinical findings.

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