Klin Monbl Augenheilkd 1996; 209(8/09): 89-93
DOI: 10.1055/s-2008-1035284
© 1996 F. Enke Verlag Stuttgart

Eine klinische Vergleichstudie zur Tyndallometrie mittels zweier Laser-Flare-Meter*

A Clinical Tyndallometrie Comparison Study of Two Laser Flare MetersNhung X. Nguyen1 , Peter Martus2 , Michael Küchle2
  • 1Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. G. O. H. Naumann)
  • 2Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. L. Horbach)
* Die Autoren haben keinerlei kommerzielles Interesse im Zusammenhang mit den Untersuchungsgeräten oder der Firma Kowa.
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Publication History

Manuskript erstmalig eingereicht am 28.01.1996

in der vorliegenden Form angenommen

Publication Date:
24 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Das Laser-Flare-Meter FM-500 (Kowa, Dioden Laser, 670 nm) ist eine vereinfachte Version des Laser-Flare-Cell-Meter FC-1000 (Kowa, He-Ne Laser, 632,8 nm). In der vorliegenden Arbeit wurde die Vergleichbarkeit der mit den beiden Geräten gemessenen Tyndallometriewerte sowie ihre Reproduzierbarkeit in vivo untersucht.

Patienten und Methode Zehn gesunde Augen von 10 Probanden (Alter 32,2 ± 8,0 Jahre) und 21 Augen von 21 Patienten (Alter 36,7 ± 17,2 Jahre) mit akuten oder chronischen intraokularen Entzündungen wurden in die Studie einbezogen. Die tyndallometrischen Untersuchungen wurden sowohl mit dem Laser-Flare-Cell-Meter FC-1000 als auch mit dem Laser-Flare-Meter FM-500 von demselben Untersucher unter gleichen Bedingungen durchgeführt. Die Auswahl der untersuchten Augen sowie die Reihenfolge der Untersuchung an beiden Geräten erfolgten randomisiert. Bei Normalaugen wurden die Untersuchungen am nächsten Tag wiederholt. Die statistische Auswertung erfolgte mit der linearen Regressionsanalyse, der Intraklass-Korrelation und dem U-Test.

Ergebnisse Die Tyndallometriewerte (in Photon counts/ms) unterschieden sich nicht signifikant zwischen beiden Geräten sowohl für die Normalaugen (3,3 ± 0,4 gegenüber 3,5 ± 0,6) als auch für die Augen mit Entzündungen (16,2 ± 9,0 gegenüber 16,4 ±8,7). Es bestand eine hohe Korrelation zwischen beiden Geräten in der Gruppe mit Normalaugen (r = 0,73, p<0,001) und in der Gruppe von Entzündungsaugen mit leicht bis mäßig erhöhten Tyndallome-triewerten (<50 Photon counts/ms) (r = 0,99; p<0,0001). Die Differenzen der Tyndallometriewerte zwischen beiden Geräten waren −0,17 ±0,4, Spannweite −0,8 bis 0,6 in Normalaugen und −0,23 ± 1,38, Spannweite −3,1 bis 3,4 in Augen mit leicht bis mäßig erhöhten Tyndallometriewerten. Bei einem Patienten mit akuter serofibrinöser Iridozyklitis, bei dem maximal erhöhte Tyndall-Werte bestanden, unterschieden sich die Tyndallometriewerte zwischen beiden Geräten deutlich voneinander, wobei das FC-500 höhere Werte maß. Für Normalaugen war der Intraklass-Korrelation-Koeffizient 0,70 mit dem FC-1000 und 0,76 mit dem FM-500. Für Augen mit intraokularen Entzündungen war der Intraklass-Korrelation-Koeffizient 0,99 mit beiden Geräten.

Schlußfolgerungen Beide Geräte zeigten vergleichbare Ergebnisse bei Augen ohne wie bei Augen mit leichter bis deutlicher Störung der Blut-Kammerwasser-Schranke. Beide Geräte zeigten eine sehr gute Reproduzierbarkeit. Die Ergebnisse können sich bei extrem erhöhten Tyndallometriewerten jedoch deutlich voneinander unterscheiden.

Summary

Background The laser flare meter FM-500 (Kowa, diode laser, 670 nm) is a simplified version of the laser flare-cell meter FC-1000 (Kowa, He-Ne laser, 632.8 nm). The aim of this study was to compare flare measurements of the laser flare meter FC-500 with the established laser flare-cell meter FC-1000 and to determine the reproducibility of both instruments in vivo.

Patients and Methods Ten eyes of 10 normal subjects (mean age 32.2 ± 8.0 y) and 21 eyes of 21 patients (mean age 36.7 ± 17.2 y) with various forms of uveitis were included in the study. Aqueous flare was quantified using the laser flare-cell meter FC-1000 and the laser flare meter FM-500 by one examiner under comparable conditions. The selection of eyes as well as the order of the examinations were done in a randomized fashion. Measurements with both instruments were repeated the following day in normal eyes. Statistical analysis was done using linear regression analysis, intraclass correlation and U-test.

Results Flare values (photon counts/ms) did not differ significantly between the instruments either for normal eyes (3.3 ± 0.4 vs 3.5 ± 0.6) or for eyes with uveitis (16.2 ± 9.0 vs 16.4 ± 8.7). A high correlation of flare counts between both instruments was observed in normal eyes (r = 0.73, p<0.001) and a very high correlation in eyes (r = 0.99, p<0.0001) with mildly to moderately increased counts (<50 photon counts/ms). Differences between flare values of both instruments were −0.17 ± 0.4, range −0,8 ± 0.6 in the normal eyes and −0.23 ± 1.38, range −3.1 ± 3.4 in the patients with mildly to moderately increased flare counts. However, flare counts differed for very high aqueous flare in one patient with acute fibrinous iridocyclitis with the FM-500 indicating higher values. The intraclass correlation coefficients were 0.70 for the FC-1000 and 0.76 for the FM-500 in normal eyes and 0.99 for both instruments in eyes with uveitis.

Conclusions In eyes without or with mild to moderate breakdown of the blood-aqueous barrier, the two instruments give comparable results. However, measurements may differ in eyes with high flare readings.

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