Lysozymspiegel im Serum und Nabelschnurblut beim Neugeborenen - diagnostische Bedeutung des Enzyms bei Sepsis und sepsisgefährdeten Säuglingen

Abstract

Lysozyme levels were determined in serum and umbilical cord blood of 352 newborns and prematures. Levels in premature babies were found to be significantly lower than those of matures at the first day of life. A correlation was seen between the serum lysozyme and the birth weight of 219 mature newborns. In 14 premature babies with clinical signs of sepsis the concentrations of serum lysozyme were particularly decreased in cases of septicemia caused by gram-negative organisms. Serum levels of lysozyme in cord blood were significantly lower in 38 newborns with predisposition to septicemia (above all premature rupture of membranes > 24 hr.) comparing with healthy infants.

The decreased serum levels of lysozyme in newborns with septicemia and the remarkable susceptibility of infections in male newborns are discussed.

Zusammenfassung

Lysozym wurde im Serum und Nabelschnurblut bei insgesamt 352 Säuglingen und Frühgeborenen bestimmt. Es zeigten sich am 1. Lebenstag im Serum signifikant unterschiedliche Lysozymspiegel zwischen Säuglingen mit einem Gewicht über 2.500 g und Frühgeborenen. Bei 219 reifen Neugeborenen fand sich im Nabelschnurblut eine Korrelation zwischen der Höhe der Lysozymkonzentration und dem Geburtsgewicht der Kinder. 14 Frühgeborene mit klinisch manifester Sepsis zeigten vor allem in den Fällen erniedrigte Serumlysozymspiegel, die durch gramnegative Bakterien verursacht wurden. Bei 38 reifen Säuglingen mit prädisponierenden Faktoren für eine Sepsis fanden sich signifikant erniedrigte Lysozymspiegel im Nabelschnurblut im Vergleich zu gesunden in der Gruppe der Säuglinge, bei denen ein über 24 Stunden zurückliegender, vorzeitiger Blasensprung vorlag. Auf die erniedrigten Serumlysozymspiegel bei Säuglingen mit Sepsis oder sepsisgefährdeten Neugeborenen beim männlichen Geschlecht wird hingewiesen