Klin Padiatr 1984; 196(6): 336-341
DOI: 10.1055/s-2008-1034092
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Erkennung von zerebralen Funktionsstörungen und späteren Zerebralschäden bei Neugeborenen unter Intensivtherapie

Recognition of Cerebral Function Disturbances and Subsequent Brain Damage in Newborns on Intensive CareD.  Karch
  • Universitäts-Kinderklinik Düsseldorf, Neuropädiatrische Abteilung
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

Possibilities of recognizing cerebral function disturbances in newborns as early as the acute phase of the condition, and of prognosticating permanent brain damage are described. Clinical findings such as lethargy or spasms in the second and third weeks of life following hypoxia indicate severe function disturbances with poor prognosis. In contrast, the same symptoms in the first week after a hypoxia or following a cerebral hemorrhage are only of relatively slight prognostic significance. Metabolic parameters such as lactate, hypoxanthine, CK-BB, and ammoniemia are elevated in the first few hours and days after a perinatal hypoxia and correlate with the current disturbances in the central nervous system. However, they are not indicative of a possible occurrence of later brain damage. Cerebral sonography furnishes excellent information concerning gross structural changes and cerebral hemorrhages. The extent of the hemorrhages, classified in 4 stages, correlates well with the later development. Less severe functional disturbances can also be identified by electroencephalography together with observation of behavior (polygraphy). Here also, findings correlate well with the children's subsequent development. The combination of sonographic findings and neurophysiological diagnosis is at present the best source of information concerning the later occurrence of brain damage.

Zusammenfassung

Die Möglichkeiten bei Neugeborenen bereits in der akuten Krankheitsphase funktionelle zerebrale Störungen zu erkennen und prognostische Hinweise auf bleibende Zerebralschäden zu erreichen, werden dargestellt. Klinische Befunde wie Lethargie oder Krampfanfälle in der 2. und 3. Lebenswoche nach einer Hypoxie weisen auf schwere Funktionsstörungen mit schlechter Prognose hin. Dagegen haben die gleichen Symptome in der 1. Woche nach der Hypoxie oder nach einer Hirnblutung nur eine relativ geringe prognostische Bedeutung. Metabolische Parameter wie Lactat, Hypoxanthin, CK-BB, Ammoniak im Blut sind in den ersten Stunden und Tagen nach einer perinatalen Hypoxie erhöht und sind korreliert zu den aktuellen Störungen im zentralen Nervensystem. Sie erlauben aber keine Aussage über eine mögliche Entstehung von späteren Zerebralschäden. Die Sonographie des Schädels liefert ausgezeichnete Informationen über grobe Strukturveränderungen und Hirnblutungen. Das Ausmaß der Hirnblutungen, eingeteilt nach 4 Stadien, kann gut zu der späteren Entwicklung korreliert werden. Elektroenzephalographische Untersuchungen zusammen mit der Verhaltensbeobachtung (Polygraphie) erfassen auch leichtere Funktionsstörungen. Auch hier besteht eine gute Korrelation zur späteren Entwicklung der Kinder. Aus der Kombination von sonographischem Befund und neurophysiologischer Diagnostik ist z.Z. die beste Information über das Auftreten von späteren Zerebralschäden zu erreichen.

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