Klin Padiatr 1985; 197(6): 467-472
DOI: 10.1055/s-2008-1034023
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Diagnose der beidseitigen Nierenvenenthrombose im Säuglingsalter mit der gepulsten Dopplersonographie der Nierengefäße

Diagnosis of Bilateral Renal Venous Thrombosis in Infancy by Pulsed Doppler Sonography of the Renal VesselsK. H. Deeg , G.  Zeilinger , J.  Scharf , K.  Richter , D.  Michalk , M.  Rey
  • Kinderklinik und Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

In a premature infant bilateral renal venous thrombosis and associated thrombosis of the inferior vena cava were diagnosed at the age of 6 weeks, using a 2-dimensional ultrasound sector scanner with integrated pulsed doppler ultrasound of the renal vessels.

In contrast to 30 healthy children, who showed continuous forward flow in the renal arteries throughout systole and diastole, diastolic flow was decreased or even retrograde in renal venous thrombosis (RVT) according to the severity of thrombosis.

Doppler recordings in renal veins normally showed continuous retrograde flow patterns, whereas in RVT venous flow was decreased or absent.

Pulsed doppler ultrasound is a useful and noninvasive method for recording renal flow patterns, especially in renovascular disease.

Zusammenfassung

Berichtet wird über ein Frühgeborenes der 28. Schwangerschaftswoche, das im Alter von 6 Wochen an einer beidseitigen Nierenvenenthrombose mit Thrombosierung der Vena cava inferior erkrankte. Die Diagnose konnte durch Kombination der zweidimensionalen Ultraschalldiagnostik der Nieren mit der gepulsten dopplersonographischen Untersuchung (Duplex-Scan) der renalen Flußverhältnisse gestellt werden. Im Vergleich zu einem Kontrollkollektiv von 30 nierengesunden Kindern, bei denen in den Nierenarterien während der Systole und Diastole immer ein positiver renalwarts gerichteter Fluß gefunden werden konnte, zeigte sich bei der Nierenvenenthrombose parallel zum Schweregrad der Erkrankung diastolisch ein abgeflachtes bzw. negatives, retrogrades Flußmuster. In den Nierenvenen konnte bei gesunden Kindern immer ein negativer, renofugaler Fluß nachgewiesen werden. Demgegenüber war der venöse Fluß bei der Nierenvenenthrombose abgeschwächt oder aufgehoben.

Die dopplersonographische Darstellung der Flußverhältnisse in den Nierengefäßen stellt eine wichtige, bisher noch nicht beschriebene Untersuchungsmethode zum nichtinvasiven Nachweis der Nierendurchblutung dar, die sie vor allem bei renovaskulären Erkrankungen anbietet.

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