Klin Padiatr 1985; 197(4): 288-293
DOI: 10.1055/s-2008-1033985
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Besteht zwischen einer IgM-Erhöhung des Neugeborenen und dem Verlauf von Schwangerschaft und Geburt ein Zusammenhang?

Is there a Connection between Elevated Neonatal IgM and the Course of Pregnancy and Birth?H.  Gunschera , G.  Wächter , W.  Husstedt
  • Kinderklinik, ZKH Bremen
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

In order to check the significance of the serum IgM concentration in newborns the IgM levels in the placental blood of 263 randomly selected neonates were determined; in 105 of these children the IgM concentration was again determined on the 6th day of life. The maternal IgM concentrations were also determined for the purpose of comparison. All of the newborns were allocated to infection risk categories on the basis of history and clinical data. The findings were evaluated on the basis of the mean values with simple standard deviation, single-case analysis and arrangement of the median values in sequence. Significantly elevated IgM concentrations were found in newborns with the risk factor asphyxia on the 6th day of life. There was a certain tendency to elevated IgM concentrations - established on the basis of the mean values and the median value grouping - in the groups with maternal infection, premature rupture, frequent vaginal examination, and post-term birth of the child. The investigation shows that the majority of elevated IgM concentrations in neonates in whom no infection can be found are not closely correlated to a certain risk factor. An elevated IgM concentration in a newborn appears to be a factor of low specificity with regard to infection. However, in the diagnosis of neonatal infections it provides additional information in the overall context of the clinical examination.

Zusammenfassung

Um die Aussagekraft des IgM-Serumspiegels im Neugeborenenalter zu überprüfen, wurden die IgM-Werte von 263 unausgesuchten Neugeborenen im Nabelschnurblut bestimmt und bei 105 dieser Kinder die IgM-Bestimmung am 6. Lebenstag wiederholt. Zum Vergleich wurden die mütterlichen IgM-Serumspiegel bestimmt Nach anamnestischen und klinischen Angaben wurden alle Neugeborenen im Hinblick auf ihr Infektionsrisiko in Gruppen eingeteilt. Zur Auswertung der Ergebnisse wurden die Mittelwerte mit einfacher Standardabweichung, eine Einzelfallanalyse und eine Reihenanordnung der Medianwerte herangezogen. Signifikant erhöht IgM-Werte fanden sich bei Neugeborenen mit dem Risikofaktor Asphyxie am 6. Lebenstag. Eine gewisse Tendenz zu erhöhten IgM-Werten aufgrund der Mittelwerte und der Medianwertgruppierung war in den Gruppen mit Infektion der Mutter, mit vorzeitigem Blasensprung, mit gehäuften intravaginalen Untersuchungen und mit Übertragung des Kindes zu finden. Die Untersuchung zeigt, daß IgM-Erhöhungen im Neugeborenenalter bei nicht nachgewiesener Infektion sich überwiegend nicht in enger Korrelation zu einem bestimmten Risikofaktor finden. Die IgM-Erhöhung beim Neugeborenen scheint im Hinblick auf eine Infektion ein wenig spezifischer Parameter zu sein. Bei der Diagnostik von Neugeboreneninfektionen gibt sie jedoch im Rahmen der gesamten klinischen Untersuchung eine zusätzliche Information.

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