Klin Padiatr 1986; 198(4): 295-298
DOI: 10.1055/s-2008-1033875
ORIGINALIEN

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchungen zur BCG-Impfung des Neugeborenen mit dem Stamm 1331 Kopenhagen

Studies on the BCG Inoculation of Newborns with the Copenhagen 1331 StrainU.  Stephan1 , H.  Haupt2 , R.  Scheier3 , A.  Nada1 , U.  Grimrath2 , H. G. Schmitt4
  • 1Universitäts-Kinderklinik Essen GHS
  • 2Stadt. Kinderklinik Duisburg
  • 3Behringwerke AG, Marburg
  • 4Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik der Universität Essen GHS
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

From October 1, 1979 to September 30, 1981 a prospective study on the side-effects of BCG inoculation was conducted in the cities of Duisburg, Essen, and Mülheim, in very close cooperation with practicing pediatricians, public health authorities, and obstetric departments. Particular consideration was given to suppurating regional lymphadenitis.

In the period covered by the study 21.294 infants from 23.390 live births (i.e., 89 %) were BCG-vaccinated using the Copenhagen 1331 strain manufactured by Behringwerke. A suppurating regional lymphadenitis occurred in 66 cases, i.e., a complication rate of 0.3 %. The conversion ratio was high. Out of 8.144 documentation forms that could be assessed 6.840 (84 %) attested to a positive tuberculin reaction caused by prophylactic test U 4. If the result of this test was negative a second test, after Mendel-Mantoux, strength 10, was used. According to this a total of 7.311, i.e., altogether 98.4 % of the inoculation results evaluated, were positive. Both the conversion ratio as well as the incidence of ulcers at the vaccination site depend to a slight degree on the concentration of units in the vaccine which are capable of reproduction, to the extent that at higher concentrations the conversion ratio increases, as does the number of ulcers at the vaccination site.

Zusammenfassung

Vom 1.10.79-30.9.81 wurde in den Gemeinden Duisburg, Essen und Mülheim in sehr enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kinderärzten, den Gesundheitsämtern sowie den geburtshilflichen Abteilungen eine prospektive Studie über die Nebenwirkungen der BCG-Impfung durchgeführt. Dabei wurde insbesondere die abszedierende regionale Lymphadenitis beachtet.

Im Berichtszeitraum wurden von 23 390 Lebendgeborenen 21 294, das sind 89 %, BCG-geimpft. Es wurde der Stamm 1331 Kopenhagen der Behringwerke verwendet. In 66 Fällen trat eine abszedierende regionale Lymphadenitis auf. Das bedeutet eine Komplikationsrate von 0,3 %. Die Konversionsrate lag hoch. Von 8 144 auswertbaren Dokumentationsbögen berichteten 6 840, das heißt 84 %, über einen positiven Ausfall einer Tubergenreaktion aus Anlaß der Vorsorgeuntersuchung U 4. Bei negativem Ausfall dieser Prüfung wurde eine zweite Testung nach Mendel-Mantoux Stärke 10 angewandt. Danach waren insgesamt 7 311, das heißt insgesamt 98,4 % der ausgewerteten Impfergebnisse positiv geworden. Sowohl die Konversionsrate als auch die Rate des Auftretens von Ulzera an der Impfstelle zeigen eine leichte Abhängigkeit von der Konzentration der vermehrungsfähigen Einheiten im Impfstoff in dem Sinne, daß mit einer höheren Konzentration die Konversionsrate ebenso ansteigt wie die Zahl der Ulzera an der Impfstelle.

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