Klin Padiatr 1988; 200(2): 128-132
DOI: 10.1055/s-2008-1033698
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Passagere QT-Zeit-Verlängerung bei schwerkranken Früh- und Neugeborenen

Transitory QT Time Prolongation in Severe III Preterm and Term InfantsJ. C. Möller , F. K. Tegtmeyer , Th.  Rose
  • Klinik für Kinderheilkunde der Medizinischer Universität zu Lübeck
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

Over 24 months in a Neonatal Intensive Care Unit 118 electrocardiograms were recorded in the first three days of life. 12 preterm and term newborns had a corrected QT-time-prolongation over 0,44 s. Measurement of the ionized calcium level in these children revealed hypocalcemia in only four as a reason for QT-time-prolongation. One child had hypokalemia, one child suffered from accidental Bupivacain injection. In the other six children no known reasons for QT-time-prolongation could be found. The QT-time-prolongation persisted for a maximum of three months, no inherited QT-syndrome existed. We discuss a correlation of these transitory QT-time-prolongation with asphyxia which preexisted in all six children. Influences on catecholamine receptors of myocardium or changes in central sympathicotonus may be assumed.

Zusammenfassung

Innerhalb von 27 Monaten wurden bei Früh- und Neugeborenen einer Kinderintensivstation 118 Elektrokardiogramme während der ersten drei Lebenstage abgeleitet. Dabei wiesen zwölf Kinder eine verlängerte, frequenzkorrigierte QT-Zeit von über 0,44 s auf. Die Messung des ionisierten Calcium bei diesen zwölf Kindern zeigte, daß nur bei vier Kindern eine Hypocalcämie die QT-Zeit-Verlängerung erklärte. Bei einem Kind lag eine Hypokaliämie vor, bei einem Kind eine Intoxikation mit dem Lokalanästhetikum Bupivacain. Die restlichen Kinder wiesen keine Ursache für die QT-Zeit-Verlängerung auf. Die Verlängerung der QT-Zeit persistierte für maximal drei Monate. Es wird ein Zusammenhang mit der bei allen sechs Kindern nachweisbaren peripartalen Asphyxie diskutiert. Möglich ist neben einer Beeinflussung myokardialer Katecholaminrezeptoren eine Veränderung des zentralen Sympathicotonus.

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